Freundschaft ist im öffentlichen Diskurs um die Zukunft der bundesrepublikanischen Gesellschaft zum Fluchtpunkt sozialer Hoffnungen geworden. Demografischer Wandel, niedrige Geburtenraten, hohe Scheidungsquoten und die Auflösung traditioneller Lebensformen müssen zu der Schlussfolgerung führen, dass Familie und Verwandschaft in Zukunft knappe Güter werden. In dieser gesellschaftlichen Phase des Umbruchs taucht das Bild der fürsorglichen Freundschaft als Hoffnungsträger auf. Wie sieht das neue Freundschaftsideal aus, und hält es stand, wenn es um leibliche Fürsorge, also Krankheit und Sterben, geht? Und können reale Freundinnen und Freunde halten, was das neue Ideal der Freundschaft verspricht?
विषयसूची
Hinführungen
Auf dem Weg zur fürsorglichen Freundschaft?
I Zwischen Diskurs und Praxis: Freundschaft und Fürsorge
als soziologisches Problem
Der Begriff der Freundschaft: Eine Versuchsanordnung
Von den begrifflichen zu den methodischen Problemen
Das heuristische Untersuchungsprogramm
Prüfsteine der fürsorglichen Freundschaft
II Finanzielle Fürsorge: Das Geld der Freunde
Hört bei Geld die Freundschaft auf?
Im Diskurs: Das praxeologische Dilemma des Geldes
In der Praxis: Freundschaft und Geld
Zwischen Diskurs und Praxis: Das Geldverbot als
Simulacrum
III Fürsorge im tätigen Leben: Die Freunde, die Arbeitsteilung
und die Not
Die doppelte Ordnung der tätigen Fürsorge
Die Ordnung des Alltags I: Im Diskurs – Reziprozitätserwartungen
und Komplementaritätsarrangements
Die Ordnung des Alltags II: In der Praxis –
von der Notwendigkeit des Zusätzlichen
Die Ordnung der Prüfung I: Im Diskurs –
die symbolischen Prüfungen der Freundschaft
Die Ordnung der Prüfung II: In der Praxis –
von der Zusätzlichkeit des Notwendigen
Zwischen Diskurs und Praxis:
Die Heuristiken der tätigen Sorge
IV Fürsorge am Leib: Sterben und Begehren der Freunde
Die Leibessorgemotive der Einseelenlehre
Im Diskurs: Sex, Krankheit und Tod in der Ratgeberliteratur
In der Praxis: Freundschaft, Sex, Altern und Tod –
das historische Experiment der 68er
Zwischen Diskurs und Praxis: Konvergenzen,
illegitime Referenzen und Disjunktionen
V Fürsorge im Gespräch: Die Geheimnisse der Freunde
Das Gespräch als camouflierter Soziolekt
Im Diskurs: Das Mantra von der identitätsstiftenden
Freundschaft
In der Praxis: Die Methoden der Geheimniscodierung
vertraulicher Mitteilungen
Zwischen Diskurs und Praxis: Das stille Wissen
von der sozialen Freiheit
Abschluss
VI Die Grenzen der fürsorglichen Freundschaft
Die Verfreundschaftlichung der Fürsorge
Die Verfürsorglichung der Freundschaft
Das Freundschaftswissens und seine Grenzen
Die Dehnbarkeit der fürsorglichen Praktiken
Der Horizont des durchschnittlich Möglichen
Literaturverzeichnis
Danksagung
लेखक के बारे में
Janosch Schobin, Studium der Soziologie, Mathematik und Hispanistik an der Universität Kassel; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung.