Eine Einführung in Bildungstheorien von Sokrates bis Butler
Welche Probleme, welche Fragen und welcher Erkenntniswille lagen den wichtigsten in den Bildungswissenschaften zum Einsatz kommenden Theorien zugrunde?
Der Band bietet einen systematischen Überblick über die philosophischen und historischen Entstehungskontexte sowie Begründungsmuster dieser Theorien.
Der Autor stellt diese Hintergründe und Nutzen anschaulich dar, indem er die bildungswissenschaftliche Anwendung anhand von Beispielen aus der Erziehungswissenschaft präsentiert.
विषयसूची
0 EINLEITUNG 11
1 Was ist Bildung?
Was sind Bildungswissenschaften? 16
1.1 Was ist Bildung? 16
1.2 Was sind Bildungswissenschaften? 18
2 Schlüsselbegriffe 22
2.1 Erkenntnis. 22
2.1.1 Erkenntnis immanent betrachtet 22
2.1.2 Die Kontextgebundenheit von Erkenntnis 27
2.1.3 Erkenntnis in den Bildungswissenschaften 29
2.2 Wahrheit 32
2.2.1 Wahrheit – ein schwieriger Begriff 32
2.2.2 Wahrheitstheorien 33
2.2.3 Warum es sich lohnt, Geltungsansprüche zu überprüfen 36
2.3 Paradigma. 39
3 Die antiken Ursprünge erkenntnistheoretischer Paradigmen 42
3.1 Die Sophisten: Der Mensch als „Maß aller Dinge“ – Die Grundlagen des utilitaristisch-pragmatischen Paradigmas 42
3.2 Sokrates: Woher weißt du, was du weißt? – Die Grundlagen des kritischen Paradigmas 44
3.3 Platon: Erkenntnis als Erinnerung – Die Grundlagen des idealistischen Paradigmas 46
3.4 Aristoteles: Die Beschriftung der Tabula rasa – Die Grundlagen des empiristischen Paradigmas 48
4 Empirismus: Die Begründung von Erkenntnis aus der Erfahrung 52
4.1 Aufbruch zu neuen Ufern 53
4.2 Die Entstehung der neuzeitlichen Wissenschaft 54
4.2.1 Francis Bacon: Empirismus als Methode und Herrschaftsinstrument 54
4.2.2 Locke und Hume: Die erkenntnistheoretische Begründung des Empirismus 57
4.2.3 Erste Spuren des Empirismus in der Pädagogik 59
4.3 Der Materialismus 60
4.3.1 Der Materialismus des 18. Jahrhunderts als neue Weltanschauung 60
4.3.2 Die Neurowissenschaften – Neue Horizonte für die Pädagogik? 62
4.4 Positivismus – Einzug des Empirismus in die Gesellschaftswissenschaft 67
4.4.1 Auguste Comtes Utopie einer wissenschaftlich gesteuerten Gesellschaft 67
4.4.2 Émile Durkheim – Erste Ansätze zu einer positivistischen Erziehungswissenschaft 71
5 Rationalismus: Begründung der Erkenntnis aus dem Verstand 73
5.1 René Descartes: Das Handwerkszeug für den „Herrn und Eigentümer der Welt“ 74
5.2 Das mechanistische Weltbild als Synthese von Rationalismus und Empirismus 77
5.3 Pädagogische Spuren des Rationalismus in den Anfängen der Pädagogik 79
5.3.1 Comenius: Die Große Didaktik als erster Ausdruck des mechanistischen Weltbilds in der Pädagogik 79
5.3.2 Herbarts rationalistische Unterrichtslehre. 81
5.4 Der Kritische Rationalismus und sein wissenschaftlicher Monopolanspruch 82
5.5 Wirkungen des Kritischen Rationalismus in der Erziehungswissenschaft. 88
5.5.1 Brezinka: Von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft 89
5.5.2 Die Praxis der empirischen Erziehungswissenschaft am Beispiel der Unterrichtsforschung 92
6 Kantianismus – Kritik als Prinzip 96
6.1 Kants Kritikverständnis und seine erkenntnistheoretische Bedeutung 97
6.2 Kants Kritik der Pädagogik 100
6.3 Die transzendental-kritische Pädagogik. 101
7 Dialektik – durch Widersprüche zur Wahrheit 104
7.1 Hegel – Eine Dialektik, die aufs Ganze geht 105
7.1.1 Hegels Neuinterpretation der Dialektik 105
7.1.2 Die Funktion der Schule in Hegels Dialektik 108
7.2 Marx – Dialektik als Gesellschaftskritik 109
7.2.1 Die materialistische Wende der Dialektik 109
7.2.2 Konsequenzen des Marxismus für die pädagogische Theorie 115
7.3 Kritische Theorie – Revision und Weiterführung des Marxismus 119
7.3.1 Ein neues Modell dialektischer Kritik ohne „Happy End“ 119
7.3.2 Adornos Reflexionen zu Bildung und Erziehung 125
7.3.3 Die kritische Erziehungswissenschaft als zwiespältige Erbin der Kritischen Theorie 129
8 Hermeneutik – Die Suche nach dem Sinn 133
8.1 Vorgeschichte der Hermeneutik 134
8.2 Diltheys hermeneutische Begründung der Geisteswissenschaften 135
8.3 Weiterentwicklung der Hermeneutik im 20. Jahrhundert 141
8.3.1 Philosophische Hermeneutik – Sprache und Verstehen als existentielle Grundlage des Menschen 141
8.3.2 Die wissenschaftliche Expansion der Hermeneutik 142
8.3.3 Die methodische Diversifizierung der Hermeneutik 144
8.4 Hermeneutik in der Erziehungswissenschaft 147
8.4.1 Diltheys Versuch einer wissenschaftlichen Pädagogik 147
8.4.2 Diltheys Rezeption in der Erziehungswissenschaft 151
9 Phänomenologie – „Ich bin, also denke ich“ 155
9.1 Husserls Rückkehr „zu den Sachen selbst“ 156
9.2 Die Rezeption der Phänomenologie in der Erziehungswissenschaft 163
9.2.1 Pädagogische Grundbegriffe aus phänomenologischer Sicht: „Bildung“ und „Lernen“ 165
9.2.2 Phänomenologie der frühen Kindheit 167
9.2.3 Phänomenologie in der Lehrerprofessionalisierung 169
10 Pragmatismus/Utilitarismus – gut ist, was nützt 171
10.1 Utilitarismus – Das größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl 173
10.2 Pragmatismus – Es gibt nichts Gutes, außer man tut es 175
10.2.1 Der historische Entstehungskontext des Pragmatismus 176
10.2.2 Die Ausdifferenzierung des Pragmatismus: Peirce, James und Mead 177
10.2.3 Die Synthetisierung des Pragmatismus: John Dewey 180
10.2.4 Grenzen des Pragmatismus 185
10.2.5 Die Erziehungstheorie des Pragmatismus. 187
10.2.6 Wie pragmatisch ist PISA? 191
11 Das Denken in Systemen: Wie wir funktionieren 193
11.1 Kybernetik – Die Welt zwischen 1 und 0 195
11.1.1 Die Grundlagen der Kybernetik 197
11.1.2 Philosophische und politische Implikationen der Kybernetik 199
11.1.3 Kybernetische Pädagogik 203
11.2 Systemtheorie – Konstruktion einer Gesellschaft ohne Subjekte 209
11.2.1 Luhmanns Theorie der sozialen Systeme 211
11.2.2 Erziehung und Erziehungssystem aus systemtheoretischer Perspektive 216
11.2.3 Helmut Fends strukturfunktionalistischer Blick auf die Schule 219
11.3 Konstruktivismus – Jeder lebt in seiner Welt 222
11.3.1 Kurze Genealogie des Konstruktivismus 224
11.3.2 Der radikale Konstruktivismus 225
11.3.3 Zur Kritik des radikalen Konstruktivismus 227
11.3.4 Kulturalistische Varianten des Konstruktivismus 231
11.3.5 Konstruktivistische Pädagogik 234
12 Postmoderne – die Erzählung vom Ende der großen Erzählungen 242
12.1 Zentrale Motive postmodernen Denkens 245
12.1.1 Überwinder oder Vollender der Moderne? 245
12.1.2 Pluralität statt Totalität 247
12.1.3 Der „Tod des Subjekts“ 249
12.1.4 Die problematisch gewordene Legitimation des Wissens 250
12.1.5 Die Abgründe der Sprache und der unendliche Schein 255
12.1.6 Politische und gesellschaftliche Konsequenzen poststrukturalistischen Denkens 259
12.2 Michel Foucault – Die Macht des Diskurses und Diskurse der Macht 263
12.3 Erben des Poststrukturalismus 268
12.3.1 Die begriffliche Differenzierung von Pluralität 268
12.3.2 Beispiele für die Weiterentwicklung des Poststrukturalismus 270
12.4 Postmoderne Pädagogik? 273
12.4.1 Das Verhältnis von Moderne und Postmoderne in der Pädagogik 275
12.4.2 Der theoretische Umgang mit Pluralität in der Erziehungswissenschaft 276
12.4.3 Der schulische Umgang mit Heterogenität 282
12.4.4 Bildungstheoretische Anschlüsse an den Poststrukturalismus 287
12.4.5 Neue Blicke auf das Verhältnis der Pädagogik zur Geschichte und Gesellschaft 289
13 Literatur 293
14 Register 308
लेखक के बारे में
Prof. Dr. Karl-Heinz Dammer ist Professor für Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.