Die Beiträge des Bandes analysieren frühneuzeitliche Personenkonzepte. Sie nähern sich so einer grundlegenden Kategorie der europäischen Geschichte, der sog. Individualisierung. Seit Jacob Burckhardt wird Individualisierung als Ausgangspunkt moderner Lebenshaltungen in Europa gehandelt und gerne als nicht hinterfragbare Einheit verstanden. Der vorliegende Band untersucht Formen frühneuzeitlicher Individualisierung, indem er diese in ihre einzelnen Bestandteile aufbricht.
विषयसूची
Kaspar von Greyerz: Einführung I. Die lange Zeitschiene Gabriele Jancke: Patronagebeziehungen in autobiographischen Schriften des 16. Jahrhunderts – Individualisierungsweisen? Rudolf Dekker: Briefe von Seeleuten an Bord niederländischer Schiffe und ihrer Familien im 17. und 18. Jahrhundert Gudrun Piller: Private Körper. Schreiben über den Körper in Selbstzeugnissen des 18. Jahrhunderts II. Transkulturalität und Interdisziplinarität Maike Christadler: Abwesend anwesend. Spuren des Künstlers in der Kunstgeschichte und in seinem Werk Rotraud Ries: Individualisierung im Spannungsfeld differenter Kulturen: Positionsbestimmungen und experimentelle Neudefinitionen in der jüdischen Minderheit Suraiya Faroqhi: Ein Istanbuler Derwisch des 17. Jahrhunderts, seine Familie und seine Freunde: Das Tagebuch des Seyyid Hasan III. Handwerker und Frauen James S. Amelang: Saving the Self from Autobiography Sara H. Mendelson: Life-writing as letter-writing: The correspondence of Anne Dormer and Elizabeth Trumbull IV. Oktroyierte Identitäten Valentin Groebner: Erasmus’ Bote. Wer braucht wieviel Individualität im 16. Jahrhundert? Peter Becker: Der Verbrecher als ‚Autor‘. Inschriften und Zeichnungen im Wiener Polizeigefangenhaus, ca. 1920