Das literarische Werk der Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf lebt vom mystischen Lokalkolorit der unendlichen Weiten Skandinaviens. In ihren Sagen und Legenden erzählt sie von der schicksalsmächtigen Verbindung zwischen den Menschen, der Natur und ihrer Geschöpfe. Ihre einfache, bildhafte Sprache weist zurück auf eine lange, mündliche Erzähltradition. ‘Aber’, schrieb sie, ‘einfach zu sein ist schwer.’ Und so ist ihr berühmtes Erzählwerk in Wahrheit kunstvoll gebaut und von bezaubernder Vielfalt. Diese Auswahl reicht vom emphatischen Frühwerk bis zu den lakonischen Stücken der späteren Jahre.
लेखक के बारे में
Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf (1858-1940) wurde in der schwedischen Provinz Värmland geboren. Nach ihrem Studium in Stockholm trat sie ihre erste Stelle als Lehrerin in der Hafenstadt Landskrona im Süden des Landes an. Zu dieser Zeit verfasste sie ihren ersten Roman, »Gösta Berling«. Als 1895 die zweite Auflage des Buchs erschien, konnte sie die Lehrtätigkeit aufgeben und sich ganz dem Schreiben widmen. Dank eines Reisestipendiums des Königs und der Schwedischen Akademie lernte sie Europa kennen und reiste bis nach Ägypten und Israel. Wieder in Schweden erlangte sie weiteren literarischen Ruhm mit ihrem Auswandererepos »Jerusalem« (1902/1903) und dem von der Schulbehörde in Auftrag gegeben Lesebuch »Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen« (1906). Zu den wichtigsten Auszeichnungen ihres Lebens gehören die Aufnahme als erstes weibliches Mitglied in die Schwedische Akademie im Jahr 1914 und der Literatur-Nobelpreis, den sie 1909 als erste Frau erhielt. Das Preisgeld ermöglichte es Lagerlöf, den Gutshof Mårbacka zurückzukaufen – ihre Eltern hatten das Anwesen wegen hoher Verschuldung aufgeben müssen. Nach dem Umzug auf das Landgut widmete sie sich neben dem Schreiben vor allem der Landwirtschaft und ihrer kleinen Fabrik, in der sie Hafermehl produzierte.