Es war einmal ein Chemiker, der mit seiner Frau in Eintracht und glücklich lebte. Der Chemiker war stets beschäftigt, hatte seine Brille auf der Nase, und erhielt das Feuer in seiner Oefen und fachte es einige Mal täglich mit einem abgenutzten und geschwärzten Blasebalge an; er sprach kein Wort, und seine Frau, welche in dem Laboratorium saß, beklagte sich weder über den Rauch, noch über den Kohlendunst oder die andern Gerüche; sie sprach selten und ihre gewöhnlichste Rede war das liebenswürdige lächeln, welches über ihre schönen Lippen schwebte, wenn es dem von seiner Arbeit ermüdeten Chemiker einfiel, einen Blick auf das geliebte Weib zu werfen. Sie war schon und hatte nichts unangenehmes in ihrer ganzen Person; da sie aber Beide den ganzen Tag in ihrem Laboratorium zubrachten, da sie sich nicht oft anblicken, wohl aber sich anbeteten, so dachten sie nur wenig an ihren Anzug und ein Fremder würde ihre beiderseitige Schönheit nicht auf den ersten Blick bemerkt haben.
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Honoré de Balzac war ein französischer Schriftsteller. In den Literaturgeschichten wird er, obwohl er eigentlich zur Generation der Romantiker zählt, mit dem 16 Jahre älteren Stendhal und dem 22 Jahre jüngeren Flaubert als Dreigestirn der großen Realisten gesehen.