Anfang der Sechzigerjahre lernten sie sich kennen: Hubert Fichte, der junge und ambitionierte Schriftsteller, der seine Homosexualität zum Programm erhob. Und die Architektur-Fotografin Leonore Mau, die das bürgerliche Familienleben satt hatte. Es entstand eine außergewöhnliche Liebesbeziehung und produktive künstlerische Arbeitsgemeinschaft, die bis zu Fichtes Tod 1986 anhielt. Die rund achtzig erhaltenen Briefe Fichtes an Leonore Mau zeugen von einem schonungslosen Umgang, vom Ringen um Autonomie innerhalb der Beziehung und von dem unbedingten Willen, ihre gemeinsame Kunst durchzusetzen. Sie überraschen aber auch durch Fürsorge und das tiefe Vertrauen, auf dem diese offene und doch innige Partnerschaft beruhte.
About the author
Peter Braun leitet als Literaturwissenschaftler das Schreibzentrum und den Studiengang »Professionelles Schreiben« an der Universität Jena; er lehrt und forscht zur Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Einen Schwerpunkt bilden Leben und Werk Hubert Fichtes, zu dem er u.a. die Einführung »Eine Reise durch das Werk von Hubert Fichte« (Fischer Taschenbuch 16868) geschrieben hat.