Die Energiewende muss effizienter werden – darüber ist man sich in Deutschland einig. Der permanente Anstieg der Umlage für erneuerbare Energien überfordert die Stromkunden. So stieg die Abgabe am 1. Januar 2014 von 5, 28 auf 6, 24 Cent – im Jahr 2010 waren es nur 2, 05 Cent je Kilowattstunde. Die Bundesregierung will mit einer Revision des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den weiteren Anstieg dieser Kosten begrenzen. Allerdings hat das Eckpunktepapier der Bundesregierung einige Tücken. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat daher ein Konzept vorgelegt, mit dem der Wettbewerb zwischen fossilen und erneuerbaren Energieträgern gestärkt werden kann. Denn nur so lassen sich Innovationen und Effizienzfortschritte erreichen. In der vorliegenden Position wird das Modell eines integrierten Optionsmarkts vorgestellt. Bislang werden an der Strombörse Strommengen sowohl kurzfristig als auch langfristig gehandelt. Auch Optionen – also die Möglichkeit, Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis abzurufen – können erworben werden. Bisher wird die sichere Verfügbarkeit mit dem Kauf des Stroms mitgeliefert. In Zukunft könnten sich Kunden Versorgungssicherheit kaufen – die Anbieter hätten dadurch eine Finanzierungsquelle für ihre Kraftwerke.
About the author
Dr. rer. pol. Hubertus Bardt, Studium der Volkswirtschaftslehre und der Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Marburg und Hagen, Promotion an der Philipps-Universität Marburg; seit 2000 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln; seit 2005 Leiter des Kompetenzfelds „Umwelt, Energie, Ressourcen“ und Redakteur des IW-Umwelt-Service; seit 2009 zudem stv. Leiter des Wissenschaftsbereichs „Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik“; seit 2011 Lehrbeauftragter an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Dipl.-Volksw. Esther Chrischilles, Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität zu Köln mit den Schwerpunkten Energiewirtschaft und Umweltökonomik; seit 2010 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Economist im Kompetenzfeld „Umwelt, Energie, Ressourcen“.