Kinder im Vor- und Grundschulalter können von vielfältigen Sprachstörungen in den Bereichen Phonologie, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Schrift, Sprechflüssigkeit und Kommunikation betroffen sein.
Mit diesem Lehrbuch geben die Autor Innen einen umfassenden Überblick über die theoretischen Hintergründe und praktischen Möglichkeiten der Sprachtherapie mit Kindern. Sie erläutern den Verlauf der ungestörten Entwicklung, Störungsbilder, diagnostische und therapeutische Methoden sowie unterrichtsintegrierte Fördermöglichkeiten bei kindlichen Sprach-, Sprech-, Redefluss- und Kommunikationsstörungen.
Ein umfangreiches Kompendium der Sprachtherapie.
Mit Antworten zu den Lernfragen als Online-Zusatzmaterial.
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Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs 10 Vorwort 11 Aussprachestörungen Von Annette Fox-Boyer und Sandra Neumann 14 1 Die ungestörte Entwicklung 14 1.1 Begriffsklärungen 14 1.2 Frühe rezeptive phonetisch-phonologische Entwicklung (0 bis 12 Monate) 16 1.3 Rezeptive phonologische Entwicklung (> 1 Jahr) 17 1.4 Expressive phonetische Entwicklung (Lallentwicklung) 18 1.5 Expressive phonetisch-phonologische Entwicklung (> 1 Jahr) 19 1.5.1 Phon-Erwerb 21 1.5.2 Phonem-Erwerb 22 1.5.3 Erwerb der Konsonantenverbindungen 24 1.5.4 Physiologische phonologische Prozesse und Realisationskonsequenz 26 1.6 Phonetisch-phonologische Entwicklung bei deutsch-bilingualen Kindern 32 2 Störungen der Aussprache 34 2.1 Begriffsklärung 34 2.2 Prävalenz 37 2.3 Definitionen und Symptomatologie 37 2.3.1 Phonetische Störung bzw. Artikulationsstörung 39 2.3.2 Phonologische Verzögerung 40 2.3.3 Konsequente phonologische Störung 41 2.3.4 Inkonsequente phonologische Störung 45 2.3.5 Verbale Entwicklungsdyspraxie 46 2.3.6 Phonetisch-phonologische Störungen bei mehrsprachigen Kindern 47 3 Diagnostik 49 3.1 Diagnostikebenen nach der ICF-CY 49 3.2 Anamnese 51 3.3 Bilderbenennverfahren vs. Spontansprachanalyse 51 3.4 Bilderbenennverfahren 52 3.5 Überprüfung der Inkonsequenzrate 53 3.6 Überprüfung der Verständlichkeit 54 3.7 Überprüfung der phonologischen Bewusstheit 55 3.8 Überprüfung der orofazialen Bedingungen und Fähigkeiten 55 3.9 Diagnostik bei bilingualen Kindern 55 3.10 Diagnostisches Vorgehen bei verbaler Entwicklungsdyspraxie 56 4 Therapie 58 4.1 Motorisch orientierte Therapie-Ansätze 58 4.2 Phonologische Therapie 63 4.2.1 P.O.P.T 64 4.2.2 Metaphon 66 4.2.3 Zyklische Therapie 68 4.2.4 Minimalpaartherapie 72 4.2.5 Evidenzen zur Therapieeffektivität 73 4.3 Therapie der inkonsequenten phonologischen Störung 74 4.3.1 Inkonsequenz-Therapie 74 4.3.2 Kern-Vokabular-Therapie 76 4.3.3 Evidenzen zur Therapieeffektivität 77 4.4 Therapie der verbalen Entwicklungsdyspraxie 78 4.4.1 VEDi T 78 4.4.2 PROMPT / TAKTKIN 79 4.4.3 Assoziationsmethode nach Mc Ginnes (1939) 79 5 Unterricht 81 Lexikalische Störungen Von Tanja Ulrich 85 1 Die ungestörte Wortschatzentwicklung 85 1.1 Mentales Lexikon 85 1.2 Zeitlicher Verlauf des Wortschatzerwerbs 87 1.2.1 Prälexikalische Phase 87 1.2.2 Phase der ersten 50 Wörter 89 1.2.3 Wortschatzspurt 90 1.2.4 Ausbau und Strukturierung im Vorschul-und Schulalter 94 1.3 Voraussetzungen für erfolgreiches Einspeichern und Abrufen von Wörtern 95 2 Störungen des Wortschatzerwerbs 98 2.1 Begriffsbestimmung 98 2.2 Erscheinungsbild 99 2.2.1 Mögliche Symptome einer lexikalischen Störung 99 2.2.2 Störungsschwerpunkte und Subgruppen lexikalischer Störungen 101 2.3 Hypothesen zur Verursachung 104 3 Diagnostik 109 4 Therapie 117 4.1 Therapiedidaktik 117 4.2 Drei Säulen der Wortschatztherapie 119 4.2.1 Elaborationstherapie 119 4.2.2 Abruftherapie 123 4.2.3 Strategietherapie 124 4.3 Exemplarische Vorstellung von Therapiemethoden 125 4.3.1 PLAN – Patholinguistische Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen 125 4.3.2 Wortschatzsammler 130 4.4 Effektivität von Wortschatztherapie 139 5 Unterricht 143 5.1 Vorüberlegungen 143 5.2 Unterrichtliche Aufgabe 144 5.3 Therapeutische Aufgabe 147 Grammatische Störungen Von Hans-Joachim Motsch und Stephanie Riehemann 151 1 Ungestörter Grammatikerwerb 151 1.1 Bedeutung grammatischer Regelkompetenz 151 1.2 Evidenzbasierte Erwerbsannahmen 151 1.3 Grammatische Regeln und ihre Erwerbsreihenfolge 153 1.3.1 Verbzweitstellungsregel (V2 154 1.3.2 Subjekt-Verb-Kontroll-Regel (SVK) 154 1.3.3 Verbendstellungsregel in subordinierten Nebensätzen (VEN) 156 1.3.4 Kasusrektion 157 1.4 Erklärungsansätze des Grammatikerwerbs 159 2 Grammatische Störungen 162 2.1 Definition 162 2.2 Normal, auffällig, gestört – Varianz im Erwerbsprozess grammatischer Fähigkeiten 162 2.3 Morphologische und syntaktische Störungen 165 2.3.1 Morphologische Störungen 165 2.3.2 Syntaktische Störungen 167 2.4 Bedingungshintergrund 168 3 Diagnostik 172 3.1 Förderdiagnostik 172 3.2 Diagnostische Methoden 173 3.3 Allgemeine Sprachentwicklungs-Tests 174 3.4 Rezeptive Verfahren 177 3.4.1 Bildauswahlverfahren 178 3.4.2 Manipulationsaufgaben 178 3.4.3 W-Fragen 179 3.5 Informelle Verfahren 181 3.5.1 Einzelscreenings 181 3.5.2 Gruppenscreenings 183 3.6 ESGRAF 4-8 187 3.7 Diagnose grammatischer Störungen bei Mehrsprachigkeit 189 4 Therapie 191 4.1 Notwendigkeit therapeutischer Interventionen 191 4.2 Evidenzbasierte Grammatiktherapie 192 4.3 Therapiesettings 194 4.4 Therapieplanung 195 4.5 Therapiemethoden 197 4.5.1 Methodenvielfalt – Methodenintegration 197 4.5.2 Direkte Übungsmethoden 198 4.5.3 Indirekte Methoden 203 4.6 Therapiekonzepte 205 4.7 Kontextoptimierung 207 4.7.1 Therapiedidaktik 207 4.7.2 Prinzipien der Kontextoptimierung 209 4.8 Grammatiktherapie im Kontext von Mehrsprachigkeit 218 5 Unterricht 221 5.1 Grammatikprojekte 221 5.2 Auswahl eines Grammatikprojekts 222 5.3 Aufbaukriterien eines Grammatikprojekts 222 Pragmatische Störungen Von Stephan Sallat und Markus Spreer 227 1 Die Entwicklung pragmatischkommunikativer Fähigkeiten 227 1.1 Begriffsklärung 227 1.2 Bedeutung von Basiskompetenzen 229 1.3 Entwicklung non- und paraverbaler Dimensionen 233 1.4 Entwicklung sprachlicher Dimensionen 234 2 Störungen im Erwerbsprozess – Symptomatik des Störungsbildes 242 2.1 Störungen der Entwicklungsperiode 244 2.2 Störungen der älteren Kindheit und des Jugendalters (7 bis 18 Jahre) 245 2.3 Haupt- und Leitsymptome 246 3 Diagnostik 248 3.1 Überprüfung kommunikativ-pragmatischer Fähigkeiten 249 3.1.1 Diagnostische Verfahren für den Altersbereich bis 3 Jahre 251 3.1.2 Diagnostische Verfahren für Kinder im Kindergartenalter (3 bis 6 Jahre) 252 3.1.3 Diagnostische Verfahren für Kinder im Schulalter 253 3.1.4 Beobachtungsbögen und Einschätzskalen zur Erfassung der Erzählfähigkeit 255 3.2 Spezifische Herausforderungen in der diagnostischen Arbeit 256 4 Therapie 258 4.1 Erkenntnisse der Therapieforschung 258 4.2 Grundlegende Vorgehensweisen 259 4.3 Förder- und Therapiemethoden 261 4.3.1 Variation der Komplexität von Förderkontexten 261 4.3.2 Bedeutung des Kommunikationsrahmens sowie der Beziehung und Interaktion zwischen Kind und Therapeut 262 4.3.3 Verhaltensmodifikation 264 4.3.4 Formate des Kindes 265 4.3.5 Verhaltens- und Sozialtrainings 267 4.3.6 Metasprachliche Reflexion und Diskussion 267 4.3.7 Einbeziehung der Bezugspersonen 268 4.4 Therapieableitung – Förderplanung 269 4.5 Therapie- und Förderschwerpunkte 271 4.5.1 Kommunikationsverhalten und Gesprächsführung 272 4.5.2 Textverarbeitung und –produktion 278 4.5.3 Situations- und Kontextverhalten 281 5 Möglichkeiten der unterrichtsintegrierten Förderung 284 5.1 Inhaltliche, soziale, räumliche, sprachliche und kognitive Kontexte in der Schule 286 5.2 Pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten als Teil der Lehr- und Bildungspläne 287 5.3 Analyse des Unterrichts in Bezug auf pragmatische Herausforderungen 290 5.4 Therapie- und Förderbereiche in Unterricht und Schule 291 5.4.1 Kommunikationsverhalten und Gesprächsführung 291 5.4.2 Textverarbeitung und –produktion 294 5.4.3 Situations- und Kontextverhalten 295 5.5 Schule ist mehr als Unterricht 297 Schriftspracherwerbsstörungen Von Andreas Mayer 299 1 Der ungestörte Schriftspracherwerb 299 2 Störungen im Erwerbsprozess 304 2.1 Definition 304 2.2 Ursachen der Lese-Rechtschreibstörung 305 2.3 Risikofaktoren 306 2.3.1 Beeinträchtigungen in der phonologischen Informationsverarbeitung 306 2.3.2 Spracherwerbsstörungen als Risikofaktor 310 2.4 Symptomatik 312 2.5 Mögliche Auswirkungen 314 3 Diagnostik 316 3.1 Früherkennung 316 3.2 Diagnostik des Lesens und Rechtschreibens 319 4 Therapie 325 4.1 Therapie der Lesestörung 325 4.2 Therapie der Rechtschreibstörung 341 5 Unterricht 354 5.1 Ewerb der GPK 354 5.2 Unterstützung beim Erlernen der indirekten Lesestrategie 358 5.3 Vermittlung von Verstehensstrategien 359 Stottern Von Patricia Sandrieser 365 1 Die ungestörte Entwicklung 365 2 Störungsbild Stottern 372 2.1 Kernsymptome 372 2.2 Begleitsymptome: Flucht- und Vermeidungsstrategien 374 2.3 Häufigkeit, Komorbiditäten und Remissionschancen 374 2.4 Genetik 376 2.5 Neuromorphologische Veränderungen und neurofunktionelle Befunde 378 3 Diagnostik 381 3.1 Anamnese 381 3.2 Spontansprachprobe 382 3.3 Diagnostik der Begleitsymptome und der psychischen Reaktionen auf das Stottern 387 3.3.1 QBS – Qualitative Beschreibung von Stotterverhalten 387 3.3.2 RSU – Reaktion auf Stottern des Untersuchers 388 3.4 Befund und Nomenklatur 390 4 Beratung und Therapie 395 4.1 Beratung 395 4.2 Therapie 397 4.2.1 Therapieziele 397 4.2.2 Anforderungen an eine Therapie 401 4.2.3 Therapieerfolge und –dauer 401 4.3 Therapiekonzepte 404 4.3.1 Operante Verfahren 404 4.3.2 Konzepte zur Modifikation des Stotterns 407 4.3.3 Konzepte der Sprechrestrukturierung / Fluency Shaping 411 4.3.4 Kombinationstherapien 414 4.3.5 Indirekte Verfahren 417 4.3.6 Obsolete Verfahren 420 4.4 Abwägung des Therapiekonzepts und –settings 421 5 Unterricht 424 Poltern Von Dana-Kristin Marks 433 1 Sprachproduktion im Überblick 433 2 Poltern als Störungsbild 437 2.1 Der Versuch einer Begriffsbestimmung 437 2.2 Symptomatik 439 2.2.1 Erhöhtes und / oder unregelmäßiges Sprechtempo als Ausgangspunkt 439 2.2.2 Inadäquate Pausensetzung und prosodische Auffälligkeiten 439 2.2.3 Phonetisch-temporale Auffälligkeiten auf Wortebene 440 2.2.4 Erhöhte Rate normaler Unflüssigkeiten 441 2.2.5 Weitere Auffälligkeiten 442 2.2.6 Mögliche Störungsprofile bei Poltern 444 2.3 Komorbiditäten 444 2.4 Diskussion einer „Polterpersönlichkeit“ 445 2.5 Mögliche Bedingungshintergründe 446 2.6 Prävalenz und Prognose 448 3 Diagnostik 451 3.1 Diagnostisches Vorgehen 451 3.1.1 Ziele, Methoden und Inhalte im Überblick 451 3.1.2 Überblick über den Ablauf des diagnostischen Vorgehens bei Verdacht auf Poltern 454 3.2 Berücksichtigung der ICF (WHO 2007) im Diagnostikprozess 456 4 Therapie 458 4.1 Therapieziele und –prinzipien 458 4.2 Therapeutische Konzepte und Methoden 459 4.2.1 Überblick über aktuelle Therapiekonzepte 459 4.2.2 Übungen zur Verbesserung der Selbst- und Symptomwahrnehmung 462 4.2.3 Übungen zur Behandlung der Kernsymptomatik 464 4.2.4 Übungen für weitere Behandlungsbereiche 467 5 Unterricht 469 5.1 Klassenklima 469 5.2 Unterstützung in ausgewählten Förderbereichen 470 Mutismus Von Kerstin Bahrfeck, Katja Subellok und Anja Starke 472 1 Phänomen Mutismus 472 1.1 Erscheinungsbild 472 1.2 Entstehung und Risikofaktoren 473 1.2.1 Genetische Prädisposition 474 1.2.2 Familiäres Lernumfeld 474 1.2.3 Migration und Mehrsprachigkeit 474 1.2.4 Sprachliche Entwicklung 475 1.2.5 Einschneidende Lebensereignisse 475 1.3 Verlauf und Prognose 475 2 Diagnostik 477 2.1 Ziele 477 2.1.1 Identifikation von SM 477 2.1.2 Erfassen des individuellen Erscheinungsbildes 478 2.1.3 Verlaufsdiagnostik 479 2.2 Methoden und Vorgehensweisen 479 2.2.1 Beobachtung 480 2.2.2 Gespräche 480 2.2.3 Frage- und Einschätzungsbögen 481 2.3 Zusammenfassung und Entscheidungen 482 3 Therapie 484 3.1 Methodenkombiniertes Vorgehen 484 3.2 Wirksamkeit von Mutismustherapie 485 3.3 Sprachtherapeutische Konzepte 486 3.3.1 Systemische Mutismus-Therapie (SYMUT) 486 3.3.2 Therapieansatz nach Katz-Bernstein und Dortmunder Mutismus-Therapie (Dort Mu T) 491 3.3.3 Kooperative Mutismus-Therapie (Ko Mut) 498 3.4 Grenzen der Sprachtherapie 502 4 Pädagogische Förderung 505 4.1 Schweigen erkennen, verstehen und gemeinsam handeln 505 4.2 Schweigen in der Kita 508 4.3 Schweigen in der Grundschule 509 Die Herausgeber 512 Die Autoren 512 Literaturverzeichnis 514 Sachregister 543
Tentang Penulis
Dr. Tanja Ulrich war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sprachbehindertenpädagogik in schulischen und außerschulischen Bereichen an der Universität zu Köln. Aktuell ist sie Professorin für Pädagogik und Didaktik im Förderschwerpunkt Sprache an der Universität Duisburg-Essen.