Nach dem Tode des ödipalen Denkers und Vaters der Psychoanalyse Sigmund Freud standen die Mutter und die Mutter-Kind-Dyade und die weibliche Identitätsentwicklung im Zentrum der psychoanalytischen Konzeptentwicklung.
Weitgehend auf der Strecke blieb dabei die klinische und empirische Erforschung der männlichen Entwicklung.
Zwar können wir den Wandel der sozialen Verhältnisse mit seiner schleichenden Feminisierung und phallischen Desorientierung innerhalb und außerhalb der Familie und den Wandel der Bildungsverhältnisse mit dem wachsenden Zwang zur angepassten Selbstoptimierung für die Probleme der Männer mitverantwortlich machen. Aber aus einer tiefergehenden Perspektive der Subjektentwicklung ist zu fragen, warum Männer offensichtlich so defensiv, veränderungsresistent und wenig flexibel reagieren.
Daftar Isi
Inhalt
Frank Dammasch/Hans-Geert Metzger/Martin Teising
Männliche Identität
Frank Dammasch
Die Angst des Jungen vor der Weiblichkeit
Gedanken zu den Klippen männlicher Identitätsentwicklung
Hans Hopf
Philobatische Tendenzen bei Jungen
Mögliche Ursachen und die Folgen
Josef Christian Aigner
‘Public Fathers’
Überlegungen zu Männern in der öffentlichen Erziehung
(und in der öffentlichen Repräsentation)
Heribert Blaß
‘Sag mir, wo die Männer sind’
Überlegungen zur veränderten Geschlechterverteilung
in sozialen Berufen und insbesondere in der psychoanalytischen Ausbildung
Hans-Geert Metzger
Der Übergang vom Mann zum Vater und die Phantasie der Unsterblichkeit
Eike Hinze
Der Wandel männlicher Identitäten in neuerer Zeit – der Einfluss der Zeitgeschichte
Martin Teising
Der Konflikt zwischen Laios und Ödipus
Männliche Identität im Prozess des Alterns in Übertragung und Gegenübertragung
Nils Döller/Mirjam Weisenburger
Männlichkeitsentwicklung zwischen konstruktiver und destruktiver Aggression
Annäherung an psychoanalytische Theorien
Ilka Quindeau
Ein integratives Konzept von Männlichkeit
Ralph R. Greenson
Die Beendigung der Identifizierung mit der Mutter und ihre besondere Bedeutung für den Jungen
Michael J. Diamond
Das Unbehagen an der Männlichkeit
Die Internalisierung und Anerkennung der ‘Mutter’ im Mann – ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung einer gesunden männlichen Geschlechtsidentität
Die Autorinnen und Autoren
Tentang Penulis
Die Herausgeber:
Frank Dammasch, Prof. Dr., analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut in eigener Praxis, Hochschullehrer an der Fachhochschule Frankfurt a. M. Autor und Herausgeber zahlreicher Fachartikel und -bücher. Bei Brandes & Apsel zuletzt: Jungen in der Krise (2008).
Hans-Geert Metzger, Dr. phil., Dipl. Psych., Psychoanalytiker (DPV) in eigener Praxis in Frankfurt. Lehrtätigkeit an der Universität Frankfurt und in der psychotherapeutischen Ausbildung. Veröffentlichungen u. a. zur Bedeutung des Vaters. Zuletzt bei Brandes & Apsel: Psychoanalyse des Vaters (2008).
Martin Teising, Prof. Dr. phil., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker, Lehranalytiker der DPV/IPA. Lehrt am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Fachhochschule Frankfurt a. M. Wissenschaftliche Arbeiten zu Suizidalität und Narzissmus im Alter.