Der Band behandelt in interdisziplinärer Perspektive Widerspruch unter anderem als einen konzeptionellen Anker von Diskursanalyse und -theorie. Widerspruch ist eine Figur der Ordnung von Wissen und damit Ausdruck von Machtverhältnissen. Akteur*innen, die Widersprüche identifizieren und als solche erst wahrnehmbar machen, sind ebenso in Dynamiken der Widerspruchsdeklaration verwoben wie das, was in einer Zeit als widersprüchlich bestimmt und bezeichnet wird. Die performative Dimension von Widerspruch unter Einschluss des Widersprechens verweist auf historische Normalitätsproduktionen und soziale Hierarchien, in denen das Widersprüchliche stets als Anlass zu seiner Auflösung verstanden wird.
Daftar Isi
Vorbemerkung.- (Un)Thinking Science – Here’s to Contradiction and the In-Betweens of Power-Knowledge.- Balamane – Variations on a Noisy Ground.- Die Macht der Objekte – Ordnung und Widerspruch im Museum.- Widerspruch, Diskurs und das Phänomen der Agonalität – Eine methodologische und sprachvergleichende Analyse diskursiven Wettstreits.- Zur Funktion von Widerspruchsdeklarationen.- Contradiction by Default – On the Discourses before Popular Votes in Switzerland.- Das ‚unternehmerische Wissenschaftler-Subjekt‘? – Widerspruch und Subjektivierung in der Wissenschaft betrachtet anhand von Ratgeberliteratur.- Die Reduzierung epistemischer Sicherheit im Bienen-Pestiziddiskurs durch Widerspruch.- Enantonymische Metaphern als Spezialfall der Kontradiktion.- Widersprüche in den Altertumswissenschaften – Vom Ärgernis zum Ausgangspunkt eines besseren Verständnisses von Vergangenheitsrekonstruktionen.
Tentang Penulis
Prof. Dr. Ingo H. Warnke ist Sprachwissenschaftler und lehrt am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen.
Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge ist Direktorin des Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) und lehrt Wissens- und Entwicklungssoziologie an der Universität Bonn.
Prof. Dr. Susanne Schattenberg lehrt Zeitgeschichte und Kultur Osteuropas und ist Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.