Sein Name ist den meisten geläufig, die sich im deutschen Sprachraum für die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika interessieren. Er galt seit vielen Jahren als _der_ Experte für den Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd, für den Pelzhandel und die Eroberung der Prärien. In der Presse wurde er gelobt als der »wohl beste lebende deutsche Experte für die Geschichte der nordamerikanischen Pionierzeit«.
Dietmar Kuegler wurde am 4. Juni 1951 im westfälischen Dolberg (heute Stadtteil von Ahlen) geboren. Mit siebzehn Jahren begann er zu schreiben und spezialisierte sich – zunächst sehr amateurhaft – auf die Schilderung von Westernabenteuern. Etwa in dieser Zeit, Ende der 1960er-Jahre, war er mit seiner Mutter auf die nordfriesische Insel Föhr gezogen.
Kuegler machte Karriere. Er wurde verantwortlich für die Serien »Ronco – der Geächtete« sowie »Lobo – der Einzelgänger«, schrieb nicht nur Romane dazu, sondern war auch zuständig für die Exposés. Kueglers Romane gehören heute mit zum Besten, was deutsche Autoren nach 1945 an romanhaften Schilderungen über die amerikanische Pionierzeit geschaffen haben.
Im Jahre 1984 hatte Kuegler den Verlag für Amerikanistik mit Sitz in Wyk auf Föhr gegründet und zeitgleich das »Magazin für Amerikanistik« von Thomas Ostwald übernommen, das mangels Abonnenten vor sich hindümpelte. Unter Kueglers Ägide als Chefredakteur gewann es Jahr für Jahr mehr an Profil und zunehmend internationale Anerkennung, sodass auch amerikanische Experten darin publizierten. Bis zu seinem Tode am 3. Dezember 2022 hat Kuegler insgesamt mehr als zweihundertfünfzig Sachtitel der verschiedensten Autoren zu den von ihm betreuten Themen vorgelegt.
Mit Dietmar Kuegler verband Jörg und Karla Weigand eine enge Freundschaft. War Weigand ursprünglich, Mitte der 1970er-Jahre, auf die Insel gekommen, um den Exposé-Redakteur von »Ronco« und »Lobo« für einen längeren TV-Beitrag zum Thema Jugendmedienschutz mit der Kamera zu beobachten und »mit unangenehmen Fragen zu bedrängen« (Zitat Kuegler), kam es in den Folgejahren zu einer immer stärker werdenden Annäherung. 2023 war Jörg Weigand zum siebenundsechzigsten Mal auf Föhr, diesmal ohne Dietmar. Ein anderes Föhr; er fehlte. Der Besuch an seinem Grab war kein Ersatz.
Die Autoren in diesem haben einen Freund verloren und die übrige Welt einen engagierten Vermittler zwischen den Welten: zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten.
Tentang Penulis
Dietmar Kuegler (* 4. Juni 1951 in Dolberg; † 3. Dezember 2022 in Oevenum auf Föhr) war ein deutscher Publizist und Verleger.
Kuegler schilderte selbst, wie er als Kind erstmals in freundlichen Kontakt mit amerikanischen Soldaten geriet, die sein Interesse an diesem Land weckten. Nach der Lektüre der Karl-May-Erzählungen fasste er den Entschluss, sich intensiver mit der Geschichte der USA zu beschäftigen. Mit knapp 19 Jahren begann er, Western-Romane zu schreiben. 1976 veröffentlichte er das Sachbuch ‘Sie starben in den Stiefeln’ im ‘Motorbuch-Verlag’ (Stuttgart), weitere folgten dort. Seit der Ausgabe 2/1978 arbeitete er an der von Thomas Ostwald gegründeten Zeitschrift Magazin für Amerikanistik mit und übernahm 1985 die Zeitschrift, gründete dazu den ‘Verlag für Amerikanistik’. Dort erschienen neben dem Magazin zahlreiche Sachbücher und Reprints zum Thema amerikanische Pioniergeschichte. Standardwerke für die Hobby-Szene wie die drei Bücher von Thomas Ostwald ‘Das große Indianerhandbuch’, ‘Das große Trapperhandbuch’ sowie ‘Das große Handbuch der Pioniere’ erlebten zahlreiche Neuauflagen und festigten den Ruf des Verlages in der Szene.
2006 wurde er lebenslanges Mitglied (Life Member) der Jesse James Gang von Minnesota.
2006 wurde er Honorable Deputy Sheriff des Rice County, Minnesota, ernannt durch den County Sheriff Crook.
Am 17. Juni 2022 stellte das John Heinz History Center in Pittsburgh, Pennsylvania, ein Partnermuseum der Smithsonian Institution, Kuegler mit seinem Buch The World on Fire. The Beginning of the French & Indian War, dem amerikanischen Publikum vor. Die Vorstellung wurde für amerikanische Medien aufgezeichnet.
Im Jahr 2013 war er kurzzeitig Besitzer der Wrixumer Mühle.