Seit geraumer Zeit mehren sich die Produktionen im zeitgenössischen Tanz und Theater sowie in der Performancekunst, in denen Kinder und Jugendliche nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter und vor der Bühne neue Rollen und Positionen einnehmen. Eröffnet werden andere Spielweisen und demokratische Modellierungen, die das Theater als generationenübergreifenden Verhandlungsraum erproben.
Anliegen dieses Bandes ist es, anhand von Beispielen aktuelle Diskurse, Hintergründe und Traditionen dieser vielgestaltigen Entwicklung aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und Impulse für einen transdisziplinären Diskurs anzuregen. Dafür tragen neben einer Einführung in das Feld zwischen Wissenschaft und Kunst vier Kapitel bei: Generationenverhältnis in Ästhetik und Bildung, Generationenverhältnis in Theater, Tanz und Performance, Künstlerische Modelle in transgenerationaler und -kultureller Perspektive sowie Kollaborationen mit Kindern und Jugendlichen.
Daftar Isi
Vorwort
Einführung
1 Diskurse zum Generationsverhältnis in Ästhetik und Bildung
Kristin Westphal
Enfant. Zwischen Selbst- und Fremdbewegung. Eine generationsübergreifende Tanzperformance von Boris Charmatz
Johannes Bilstein
Die im Dunkeln sieht man nicht
Käte Meyer-Drawe
‘Das Kind als Widerstand’ – eine Anregung
Burkhard Liebsch
Das einzelne Kind als ‘Anderes’ im theatrum mundi. Ausgesetzt und ausgeliefert – in generativer Perspektive
Käte Meyer-Drawe/Bernhard Waldenfels
Das Kind als Fremder
Wilfried Lippitz
Differenz – ‘Konstruktionen’. Grundsätzliche Überlegungen zu Differenzerfahrungen im Verhältnis von Kindern und Erwachsenen
Gabrielle Ivinson
Staging Affects for Kid’s Postmigrant Theatre
Birgit Althans
Un-Heimlichlichkeit der Kinder im Theater: Still Out There & Das Bucklicht Männlein
2 Diskurse zum Generationsverhältnis in Theater, Tanz und Performance
Nikolaus Müller-Schöll
Das Kind als Diktator. Walter Benjamins Kindertheater der Potentialität
Heike Roms
The avant-garde is child’s play: The appearance of children in 1960s Happenings and Fluxus
Christoph Scheurle
How Dare We? Eine zukünftige Ästhetik des Kinder- und Jugendtheaters wagen. Ein Plädoyer für ungeordnete Verhältnisse
Ina Driemel
Jung, cool, rebellisch – Konstruktionen von Jugend in theaterpädagogischen Inszenierungen
Leon Gabriel
Aufruhr im Bild: Die Inszenierung des Blicks in ‘Der Hamiltonkomplex’
Melanie Hinz
Doing Gender. Zur Inszenierung familialer Generationendifferenz auf der Bühne
Mayte Zimmermann
Für eine Didaktik der Verletzlichkeit (in berührungsfeindlichen Zeiten)
3 Künstlerische Modelle in transgenerationaler und -kultureller Perspektive
Sibylle Peters
Kinder in der Performancekunst. Versuch einer Einführung
Darren O’Donnell
Feel for the Game. In stage, back stage, and in the boardroom. The challenges of long-term youth engagement toward diversifying the cultural sector
Sigrid Scherer
Performance über Grenzen am Beispiel der partizipativen Formate von UNART und YOU PERFORM
Ilona Sauer
Passagen: Gehen-Weitergehen. Künstlerische Positionierungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den FLUX Residenzprojekten
4 Kollaborationen mit Kindern und Jugendlichen
Ingrid Hentschel
Geben. Nehmen. Anerkennen. Mit Kindern recherchieren und kooperieren
Maike Gunsilius
Come together?! Verhältnisse des Versammelns im Kinder- und Jugendtheater
Daniel Ladnar und Esther Pilkington (random people)
Eine temporäre Stadt, Tauben und Formen der Kollaboration
Gabi dan Droste
Trouble. Partizipative Recherchen und eine Tanzperformance über die Kooperation mit Kindern, erwachsenen Profis und älteren Kolleg*innen
deufert&plischke
Just in Time … for Kids on Stage
Laura Kallenbach
Willkommen im CHICKS* palace! Kulturelle Bildung queer-feministisch. Ein strukturelles ästhetisches Modell
Lasse Scheiba
Willkommen im Labyrinth. Überlegungen zu einem Theater der Digitalität ausgehend von der Jugendclub-Inszenierung Metamorphos*in am Jungen DT, Berlin
Studio ‘Studio’ (Ruby Behrmann/Evamaria Müller/Julia Novacek)
Studio Vogelsberg: Filmisches Arbeiten mittels performativer Strategien im ‘Dazwischen’
Micha Kranixfeld
Bewegungen auf unsicherem Grund. Studio Vogelsberg als ökofeministische Situation und Versammlung
Autor*innen
Tentang Penulis
Prof.in Dr.in Kristin Westphal ist Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Koblenz. Bis 2019 leitete sie das Zentrum für zeitgenössisches Theater und Performance/Studiengang Theater. Schwerpunkte sind Pädagogische Anthropologie, Phänomenologie, Forschung in Ästhetik und Bildung.
Prof.in Dr.in Birgit Althans ist Erziehungswissenschaftlerin an der Kunstakademie Düsseldorf. Schwerpunkte sind kulturwissenschaftlich orientierte Erziehungswissenschaft, Genderforschung, Kulturelle und Ästhetische Bildungsforschung.
Prof. Dr. Matthias Dreyer lehrt an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und leitet den Lehramtsstudiengang Theater/Darstellendes Spiel. Schwerpunkte sind u.a. die Zäsur der Tragödie, Chorisches Theater, Genealogien der Live-Art und Hören und Teilhabe.
Prof.in Dr.in Melanie Hinz lehrt Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin. Schwerpunkte sind Forschendes Theater in Sozialen Feldern, differenzsensible Theaterpädagogik und Probenforschung.