Mathias Hirsch widmet sich in dem vorliegenden Buch der sexualisierten Übergriffigkeit von Müttern auf ihre Söhne. Er beschreibt differenziert die Psychodynamik und die traumatischen Folgen einer inzestuösen Nähe zur Mutter, die durch einen abwesenden oder schwachen Vater begünstigt wird. Der inzestuös gebundene Sohn muss als Erwachsener entweder Macht über sein Liebesobjekt ausüben, um damit die panische Angst vor Nähe, die durch die ursprüngliche Traumatisierung entstanden ist, abwehren zu können, oder er begibt sich in eine masochistische Position und identifiziert sich mit der Opferrolle.
Mit der Schilderung seiner ausführlichen und anschaulichen Falldarstellungen lässt Hirsch die Leser Innen an seiner reichen klinischen Erfahrung teilhaben und vermittelt wertvolle Hinweise, wie mit solchen Patient Innen therapeutisch umgegangen werden kann. Damit knüpft der Autor an sein wegweisendes Buch über den »realen Inzest« an, in dem er 1987 als einer der ersten Psychoanalytiker den Vater-Tochter-Inzest als reales, zu schweren Traumatisierungen führendes Ereignis untersuchte.
Daftar Isi
Vorwort
Pseudoödipales Dreieck
Psychodynamik der Mutter
Ambivalenz der Mutter
Negation des Geschlechts des Sohnes
Was verrät das Bewusste von Müttern?
Die Sorge um das Geschlecht des Sohnes
Vorhautfetischismus
Entwertung des Vaters
Die Psychodynamik des Sohnes
Abwehr durch Härte – Täteridentifikation
Unterwerfung als Abwehr – Opferidentifikation
Vater-Sehnsucht: »Der Mann hinter der Frau«
»Die Mutter verwaltet den Penis des Sohnes«
Der Mutter den Gefallen nicht tun
Borderline-Perversion und pseudoödipale Dreiecksbeziehung – der Sohn bedient die Mutter
David Singer
Dreiecksbeziehungen
Der Vater hinter der Mutter
Die Mutter verwaltet den Penis des Vaters und des Sohnes
Wo warst Du, wenn ich Dich brauchte oder: Brief an einen Vater
Guido Inderbitzn
Verschiedene Formen der Identifikation mit dem Aggressor
Gescheiterte Lebensläufe: »Und alles wegen einer Frau«
Fritz Tinnappel
Ludwig Havelberg
Mütter
Don-Juanismus
Die Dynamik des Inzest-Vaters
Inzest-Täter – Opfer der Mutter
Transgenerationale Weitergabe traumatisierender Gewalt
Identifikation mit dem Aggressor als Mechanismus der transgenerationalen Weitergabe
Freud: Generationenfolge hysterische Mutter – perverser (Missbrauchs-)Vater – hysterische Tochter
Lösung des scheinbaren Widerspruchs
Prostitution
Beatrice Lindholm
Spaltung des Selbstbildes
Die Eltern-Imagines
Therapieverlauf
Zur Dynamik des Dreiecks: Prostituierte, Zuhälter, Freier
Entpersönlichung – keine über den Vertrag hinausgehende Beziehung
Selbstbild-Spaltung
Macht
Regine Gottlieb
Geld und Abhängigkeit
Der Zuhälter
Der Freier
Barbara Valentine
Shame
Literatur