Alle Behandlungsdaten an einem Platz, kein Schleppen von Akten mehr von Arzt zu Arzt – die neu eingeführte elektronische Patientenakte soll vieles verbessern und vereinfachen. Allergien, Medikation und andere wichtige Informationen wären im Notfall sofort einsehbar. Aber sind sensible Gesundheitsdaten auf Servern sicher gespeichert? Verbessern sich damit Forschung und die Versorgung der Patienten? Oder bestehen andere Interessen am Datenfluß? Eine solche zentrale Speicherung könnte Leben retten – zugleich aber entscheidenden Einfluss auf die zukünftigen Chancen auf einen Arbeitsplatz oder eine Versicherung nehmen. Und ändert sich unser Blick auf Patienten und Patientinnen nicht durch solche Behandlungen zunehmend, verliert das Gespräch nicht immer mehr an Bedeutung, wird der Behandelte nicht mehr und mehr zur Datensammlung, in der er vollkommen aufgeht?
Tentang Penulis
Dr. Andreas Meißner ist seit 19 Jahren in München niedergelassener Psychiater und Psychotherapeut und hat etliche Fachartikel publiziert, unter anderem zur ökologischen Krise, vor allem aber zu Fragen rund um die Telematikinfrastruktur (TI) und elektronische Patientenakte (e PA).
2020 hat er für das Bündnis für Datenschutz und Schweigepflicht (Bf DS) eine Petition gegen den Zwang zum Anschluss an die TI und gegen die zentrale Speicherung der e PA-Daten vor dem Petitionsausschuss des Bundestags in Berlin vertreten.