Knapp 30 Jahre benötigten die Grünen, um in Deutschland Wahlen gewinnen und sogar einen Ministerpräsidenten stellen zu können. Begleitet wurde dieser Aufstieg von einem grundlegenden Wandel bundesdeutscher Vorstellungswelten in den Bereichen Umweltschutz und Bürgerbeteiligung. Gerne übersehen wird dabei, dass die parlamentarische Zukunft der Partei nach der verlorenen Bundestagswahl 1990 alles andere als gewiss war. Die Grünen hatten sich mit ihrer Deutschlandpolitik ins politische Abseits manövriert. Sie hatten als erste und einzige Bundestagspartei die Anerkennung der DDR gefordert, gleichzeitig aber eine einzigartige Solidarität mit der dortigen Bürgerrechtsbewegung praktiziert. Die vorliegende Untersuchung spürt einer paradoxen Politik nach, die – entgegen ihrer erklärten Absicht – die deutsche Einheit beförderte und die Grünen zu einer umfassenden Neuorientierung zwang.
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Dr. Regina Wick studierte an der Universität Heidelberg.