Die Dinge sind im Zuge des ”material turns” in den letzten Jahren zu einem zentralen Untersuchungsfeld der Literaturwissenschaften avanciert. Verbunden ist damit ein neues Verständnis der Dinge selbst: Dinge sind nicht nur passive Inskriptionsflächen für semantische Zuschreibungen, sondern oft auch voller Widerständigkeit oder gar geprägt von einer eigentümlichen Selbsttätigkeit, einer ”Wirkmächtigkeit” oder ”Agency”.
Angesichts dieser Entwicklung ist es bemerkenswert, wie wenig bisher die Dinge bei Büchner in den Blick genommen wurden. Denn komplexe Dingkonstellationen finden sich in allen Werken Büchners, von den literarischen Texte über die naturwissenschaftlichen Schriften bis zu den Briefen. Begleitet werden sie von einer vielgestaltigen Auseinandersetzung mit Fragen des Materialismus, der für Büchner aus philosophischer, politischer, ästhetischer und epistemologischer Perspektive von Bedeutung ist.
Das vorliegende Georg Büchner Jahrbuch geht diesen Zusammenhängen nach. Mit Beiträgen von: Rudolf Drux, Antonia Eder, Elisabeth Flucher, Alfons Glück, Agnes Hoffmann, Christiane Holm, Magdalena Maria Idzi, Alexander Kling, Michael Niehaus, Peter C. Pohl, Peter Schnyder.