An die inzwischen zu einem soziologischen Klassiker avancierte Studie Berger und Luckmanns ‘Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit’ anknüpfend, versucht die soziosemiotische Anthologie die Theorie gesellschaftlich tradierter Erkenntnis von Welt unter semiotischen Gesichtspunkten weiterzudenken und zu erweitern. Aus diesem Grund sollen in diesem Sammelband eine Reihe von namhaften Autoren wie G.H. Mead, Alfred Schütz, Umberto Eco, Karl Bühler oder Georg Simmel zu Wort gekommen lassen werden, die sich allesamt mit der Frage der ‘gesellschaftlichen Konstitution des Zeichens’ einerseits sowie, darauf aufbauend, mit dem Phänomen der ‘semiotischen Konstitution der Wirklichkeit’ beschäftigt haben. Es handelt sich bei der ‘soziosemiotischen Anthologie’ mithin um eine grundlagenkritische Reflexion auf die Bedingungen und Möglichkeiten der Entwicklung einer sozialen Wirklichkeit – und diese, so will es der Band aufzeigen, liegt in semiotischen Kategorien begründet. Der Prozess, wie mittels der Zeichen ein Zugang zur sozialen Welt überhaupt erst geschaffen werden kann, ist Thema dieses Buches. Ergänzt wird der Band durch ein kritisches Vorwort des Herausgebers.
Tabella dei contenuti
Vorwort
Alfred Schütz
Der Zeichenbegriff der verstehenden Soziologie (H)
Hans Freyer
Die fünf Hauptformen des objektiven Geistes
Karl Bühler
Die Gemeinschaft als Quellpunkt der Semantik (H)
George Herbert Mead
The Problem of Society – How We Become Selves
Karl Mannheim
Diskussionsbeitrag über ‘Das Verstehen’
John R. Searle
Die Schaffung institutioneller Tatsachen
M. A. K. Halliday
Language as Social Semiotic
Robert Hodge / Gunther Kress
Key Concepts in a Theory of Social Semiotics
Umberto Eco
Social Life as a Sign System
Achim Eschbach
‘einstweilen wird es Mittag…’ – Ein Beitrag zu einer sozialen Semiotik
Claude Lévi-Strauss
Die Strukturanalyse in der Sprachwissenschaft und in der Anthropologie
Pierre Bourdieu
Produktion und Reproduktion der legitimen Sprache
Aleksej A. Leontiev
Soziale und biologische Aspekte der Semiotik
Adam Schaff
Die Sprache und das menschliche Handeln
Georg Simmel
Psychologie des Schmuckes
Michel Foucault316
Das Fest der Martern
Jean Baudrillard
Kool Killer oder Der Aufstand der Zeichen
Kurt Singer
Das Geld als Zeichen
Textnachweise
Circa l’autore
Achim Eschbach, Prof. Dr. em., (* 1948 in Eschweiler) studierte Philosophie, Germanistik, Politologie und Soziologie an der RWTH-Aachen und promovierte dort 1975 zum Thema ‘Pragmasemiotik und Theater’. Seine Habilitation legte er für die Fächer Semiotik, Sprachphilosophie und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Essen ab. Nach Gastprofessuren an der Universität Tokyo und der Janos Pannonius Universität Pécs nahm er einen Ruf auf eine Professur für Kommunikationswissenschaft in Essen an. Von 1985 – 1987 war er Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Semiotik. Als Tagungspräsident leitete Eschbach den fünften internationalen Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Semiotik in Essen.