Die Weimarer Republik brachte Thüringen nicht nur eine umfangreiche, das Land bis heute prägende Kreisgebietsreform. Auch viele Gemeinden wurden (vor allem unter der sozialistischen Regierung Frölich) fusioniert und (vor allem als Reaktion darauf unter der Regierung Leutheußer) wieder aufgeteilt. Die Geschwindigkeit, mit der diese Änderungen vorgenommen wurden, kann die Erforschung des damaligen Thüringens erheblich erschweren, zumal bislang keine entsprechende Übersicht vorlag. Nur zu wenigen Orten sind in jüngerer Zeit Materialsammlungen entstanden. Dieses Desiderat wird mit dem vorliegenden Verzeichnis für die Zeit von 1920 bis 1945 geschlossen, das damit eine Art Ergänzung zur im Thüringen-Handbuch zu findenden Übersicht über die Zusammensetzung der auf dem Gebiet Thüringens bestehenden Kreise nach Gemeinden von 1918 bis 1999 darstellt.
Das Büchlein bietet nach einer Einführung in die rechtlichen Grundlagen und die politische Diskussion zur thüringischen Gemeindegebietsreform in den 1920er Jahren eine Übersicht über sämtliche in amtlichen Druckschriften veröffentlichten Ein- und Ausgemeindungen sowie Wechsel von einzelnen Flurstücken zwischen Gemeinden. Jeder Eintrag verweist auf die entsprechende amtliche Bekanntmachung, die Zugehörigkeit der betroffenen Gemeinden zu einem Staat vor 1920 sowie ihre heutige kommunale Zugehörigkeit. Geographisch werden der kleinthüringische Freistaat sowie die von Preußen regierten Teile Thüringens abgedeckt.
Circa l’autore
Der Autor Andreas Schulz ist promovierter thüringischer Landeshistoriker. Die hiesigen Gebietsreformen zur Zeit der Wimarer Republik bilden einen seiner Forschungsschwerpunkte.