Im Mittelpunkt dieses Bandes, der die Themenstellung der 35. Kölner Mediaevistentagung aufgreift, steht das Sein der Dauer in seiner ganzen phänomenalen Breite und damit das Feld des Historischen in seiner besonderen zeitlichen Struktur.
Tabella dei contenuti
Das Mittelalter: Historiographische (Re-)Konstruktionen
Otto Gerhard Oexle: Die Dauer des Mittelalters; Nora Berend: Fontiers of Christendom: the Endurance of Medieval and Modern Constructs; Frank Hentschel: Die Dauern der mittelalterlichen Musikgeschichte aus der Sicht des 19. Jahrhunderts; Henrik Wels: Warten als das Sein der Dauer oder Beckett und das Mittelalter
Ontologie und Semantik der Dauer
Pasquale Porro: The Duration of Being. A Scholastic Debate (and Its Own Duration); Christoph Kann: Incipit/desinit und die Semantik der Dauer in der mittelalterlichen Logik; Krystyna Krauze-Blachowicz: Lasting in and Lasting of Speculative Grammar; Daniel A. Di Liscia: Walter Burley, Paulus Venetus und die Tradition De instanti ; Sven Knebel: Präliminarien zur scholastischen Ontologie der Vergangenheit: praeteritio
Kosmologische Entwürfe von Zeit und Dauer
Nadja Germann: Zwischen veritas naturae und fides historiae . Zeit und Dauer bei Abbo von Fleury; Michel Lemoine: La durée dans la Cosmographie de Bernard Silvestre; Marc-Aeilko Aris: Das Sein der Dauer und die Ordnung der Zeit: Nikolaus von Kues über den Jüngsten Tag und die Tage zuvor; Dietrich Lohrmann: Motus continuus und motus perpetuus in der mittelalterlichen Technik und Physik; Barbara Ventarola: Bewegung im Buch der Natur: Entzug und Rekonstruktion der Dauer bei Johannes Buridanus und Francesco Petrarca
Identitäten und Kontinuitäten
Petra Schulte: Wann endet die Ewigkeit? Wortbruch, Instabilität und das Postulat der Dauer im französischen Spätmittelalter; Sebastian Lalla: Wie lange dauert die Hölle? Ewigkeit und aevum bei Alexander von Hales; Bernd Roling: Der Fall des Frater Albericus: Dante, Inferno, Gesang 33, und die Kontinuität von Person und Schuld; Peter Godman: The Moral Moment
Historische Konzeptionen und historiographische Konzepte von Dauer
Hans-Joachim Schmidt: Die Illusion der Dauer – Konzepte der Herrscher für ihre Nachfolger; Marie Bláhová: Herrschergenealogie als Modell der Dauer des ‚politischen Körpers‘ des Herrschers im mittelalterlichen Böhmen; Wolf-Friedrich Schäufele: Die Kontinuität der Kirche. Oppositionelle Konzeptionen im Hoch- und Spätmittelalter; Jürgen Miethke: Die Geltung päpstlicher Dekretalen und die ‚Reform an Haupt und Gliedern‘ auf den Konzilien des 15. Jahrhunderts. Über Anspruch und Dauer päpstlicher Pfründregelungen; Helmut G. Walther: Mundus non generabitur et corrumpetur, sed dispositiones ipsius. Zum Umgang der gelehrten Juristen mit dem Problem von Vergänglichkeit und Dauer; Adam Fijalkowski: Die voces variae animantium in der Unterrichtstradition des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Poetologische und ästhetische Konzeptionen von Zeit und Dauer
Jens Pfeiffer: ‚Zeit‘ als Moment einer poetologischen Fiktionalitäts-Reflexion im Hohen Minnesang. Zu Walthers von der Vogelweide Lange swîgen des hât ich gedâht und Heinrichs von Morungen Mir ist geschehen als einem kindelîne; Brigitte Stark: Die Dauer im ‚Mystère de la Passion‘; Patrizia Procopio: „como falcone che per paiça mosso sia“: Gleichnishafte Zeitdarstellung in De arte saltandi et choreas ducendi von Domenico da Piacenza; Antonia Sahaydachny: The Pictorial Representation of Timeless Reality in the Mozarabic Illuminations of the Beatus Commentary to the Apocalypse in Spain (ca. AD 900-1100)
Circa l’autore
Andreas Speer und David Wirmer, Universität zu Köln.