Die Frühe Neuzeit zeichnet sich dadurch aus, dass sich gesellschaftliches Leben in symbolischen Akten ereignete. Erst durch konkrete Ereignisse traten das Reich und damit auch die Reichsjustiz in Erscheinung. Voraussetzung war die Vermittlung durch Medien im Sinne von Bild, Schrift und gesprochenem Wort. Der vorliegende Sammelband stellt erstmals dar, wie Gericht- und Rechtsprechung in der Frühen Neuzeit medial vermittelt wurden. Themenschwerpunkte sind u.a. die Visualisierung des Reichskammergerichts am Beispiel der Audienz und das Bild der Höchstgerichtsbarkeit in deutschen Chroniken, aber auch die Funktion und Ausgestaltung des Kommunikationsprozesses zwischen Kläger, Beklagtem und Gericht, u. a. auch am Beispiel der Familie Fugger. Mit Beiträgen von: Matthias Bähr, Tobias Branz, Ignacio Czeguhn, Alexander Denzler, Andreas Deutsch, Thomas Dorfner, Maria von Loewenich, David Petry, Britta Schneider, Stefan Andreas Stodolkowitz, Steffen Wunderlich
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Steffen Wunderlich : Höchste Reichsgerichtbarkeit als mediales Ereignis. Einleitung Andreas Deutsch: Mediale Inszenierung der Höchstgerichte. Das Bild der höchsten Reichsgerichtsbarkeit in Chroniken der Frühneuzeit Maria von Loewenich: Visualisierung des Reichskammergerichts. Das Beispiel der Audienz Alexander Denzler: Zwischen Arkanum und Öffentlichkeit: Die Visitation des Reichskammergerichts von 1767 bis 1776 Tobias Branz: Von Religionsfriedenstatbeständen, Landfriedensbruch und Reformationsprozessen am Reichskammergericht Britta Schneider: Kommunikationsstrategie „in causa der Wasservögel“. Die Fugger vor Gericht Thomas Dorfner : „Es kommt mit einem Reichs=Agenten haubtsächlich darauf an …“. Die Reichshofratsagenten und ihre Bedeutung für die Kommunikation mit dem und über den Reichshofrat (1658-1740) David Petry: Reichsstädtische Reichshofratsprozesse als mediale Ereignisse Stefan Andreas Stodolkowitz: Das Oberappellationsgericht Celle als Mittler zwischen Reichsjustiz und territorialer Gerichtsbarkeit Ignacio Czeguhn: Die Real Chancilleria und Audiencia von Granada – ihre Inszenierung und Bedeutung im 16. Und 17. Jahrhundert Matthias Bähr: „Aus dem Munde gefallen“. Reichskammergerichts-Zeugenverhöre – eine Quellenkritik