Seit nunmehr fünfundzwanzig Jahren wiederholen sich in Deutschland die immer gleichen Kopftuchdebatten: Unaufhörlich werden die Motive für das Tragen von Kopftüchern hinterfragt, ihr Dasein problematisiert und Kopftuch tragende Frauen herabgewürdigt. Was sagt die Vehemenz dieser Debatten über unsere Gesellschaft aus? Welche Bilder von Neutralität, Geschlecht und Religion finden dabei Anwendung und welche Vorstellungen von Zugehörigkeit und ihren Grenzen fördern sie zutage? Die Beitragenden aus Wissenschaft und Aktivismus gehen diesen Fragen nach und setzen sich u.a. mit der Rassifizierung von Geschlecht, der Vergeschlechtlichung von race sowie der Verknüpfung von race- und Religionskonstruktionen auseinander – mal nah an Kopftuchdebatten, mal davon losgelöst.
Circa l’autore
Natalia Amina Loinaz ist Fachreferentin beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig. Sie ist Informationswissenschaftlerin und Lateinamerikanistin. Als Mitarbeiterin im Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit in der Geschäftsstelle gestaltet sie die operative Projektarbeit und stellt rassismuskritische Bildungsmaterialien her. Zudem arbeitet die Aktivistin, Trainerin und Projektmanagerin seit vielen Jahren communitybasiert zu (antimuslimischem) Rassismus und Empowerment.