Als Rom seine Herrschaft in Italien ausdehnte, war die italische Halbinsel ein vielfältiges, durch mehrere Völker und Kulturen geprägtes Gebiet. Das religiöse Leben in den Städten Italiens wurde von der Eingliederung in den römischen Staat in unterschiedlichem Ausmaß beeinflusst. Annalisa Calapà widmet sich in ihrer Untersuchung der Entwicklung einheimischer Kulte in Etrurien – jenem Gebiet Mittelitaliens, welches das Kernland des etruskischen Volkes darstellte. Durch eine sorgfältige, von den einzelnen Städten ausgehende Quellenanalyse geht sie der Frage nach, inwieweit und wie sich lokale kultische Besonderheiten unter der römischen Herrschaft bewahren konnten. Dabei entsteht ein differenziertes Bild der Wechselwirkungen zwischen ortsgebundenen Traditionen und römischen Einflüssen. Die Studie stellt daher einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des antiken Italien dar und trägt zur Erforschung der ‘Romanisierung’ bei.
Circa l’autore
PD Dr. Annalisa Calapà lehrt Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.