Luise Rinser (1911-2002) gehörte mit Romanen wie ‘Mitte des Lebens’ und ‘Abenteuer der Tugend’ zu den meist beachteten deutschen Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Über die Wirkung als Schriftstellerin hinaus fand ihr gesellschaftliches, religiöses und politisches Engagement starke Beachtung. 1984 war sie Kandidatin für das Amt des deutschen Bundespräsidenten. 1972 lernte Rinser in Rom den in Indien lebenden Anagarika Govinda (1898-1985) kennen, den gebürtigen Sachsen, der zum tibetischen Lama wurde und durch seinen Bestseller ‘Der Weg der weißen Wolken’ Berühmtheit erlangte. Beide maßen ihrem Zusammentreffen eine Bedeutung bei. Govinda hielt die Begegnung mit Rinser für ‘mehr als einen bloßen Zufall.’ Rinser sah in Govinda ‘einen geistesmächtigen Freund, ‘ der sie ‘aus der Ferne leise lenkt.’
Circa l’autore
Benedikt Maria Trappen, Philosoph und Germanist, untersuchte den Briefwechsel Rinsers mit Ernst Jünger und ist durch Werke wie seine Descartes-Studie ‘Dasselbe, das ein anders ist’ (2014) und das philosophische Tagebuch ‘Der Himmel ist auch die andere Erde’ (2016) hervorgetreten.