In diesem Buch wird erklärt, wie wir voneinander lernen und wie die Menschen sich im Verhalten aneinander anpassen. Wir orientieren uns an anderen, indem wir beobachten, wie sich diese in bestimmten Situationen verhalten.
Die Analyse von Beziehungen ist eigentlich das Metier der Netzwerkforschung. Dort werden bislang nur starke und schwache Beziehungen behandelt. Hier geht es aber um superschwache Beziehungen. Diese nehmen wir oft gar nicht wahr, denn deren Bedeutung entfaltet sich hinter dem Rücken von uns allen. Obwohl man kaum von Beziehungen im traditionellen Sinne sprechen kann, sind diese oft genauso wirksam wie stärkere Beziehungen.
Die Orientierungswirkung entfaltet sich dann besonders gut, wenn Ähnlichkeiten hinsichtlich der Interessen und der Lage zwischen Beobachtern und Beobachteten bestehen. Ohne Übertragungen mit Hilfe von superschwachen Beziehungen fiele es schwer, zu kulturellen Gemeinsamkeiten in der Gesellschaft zu kommen.
Tabella dei contenuti
Warum superschwache Beziehungen?.- Der Mensch im Geflecht der Beziehungen.- Komponenten der Wirkung superschwacher Beziehungen.- Superschwache Beziehungen: Die Ampel und die Oper.- Der schiefe Turm zu Pisa.- Wie superschwache Beziehungen auf die Mode wirken.- Schluss: Was superschwache Beziehungen so bedeutend macht.
Circa l’autore
Prof. Dr. Christian Stegbauer lehrt Soziologie und Netzwerkforschung an der Goethe-Universität Frankfurt.