Der zweite Erzählband des Wortpalastes ist ein Wagnis in Zeiten der Polarisierung: Es ist der Versuch, die Absurditäten innerer Welten in Einklang zu bringen mit der Banalität unserer äußeren Realitäten.
Da prallen Machos in Muskelshirts auf umweltbewusste Mütter beim Aldi um die Ecke. Raben aus Märchenwäldern kreuzen die Wege von Frauen, die sich auf nächtlichen Ausflügen in Tiere verwandeln.
Im Schreiben, mit ihren Erzählungen finden hier Menschen zusammen, die sich nicht davor scheuen, auch das Auf- und Ableben von Liebesgeschichten zu feiern.
Überhaupt mischt sich hier Vieles: Ernstgemeintes mit Satirischem. Erlebtes mit Erdachtem. Rückblick mit Utopie. Denn als Wortpalast sind wir der Meinung, dass Meinungen sowieso nur dazu da sind, durch Erzählungen mindestens hinterfragt, doch gern auch ad absurdum geführt zu werden.
Circa l’autore
Die schönsten Seiten der Irrwitzigkeit. Die einfühlsamsten Momente von Radikalität. Die Unendlichkeit von Augenblicken. All das fängt Franz Ratte (Synonym) in seinen Kurz- und Kürzestgeschichten ein. Seit Jahrzehnten in Berlin hat Ratte seine sprachliche Herkunft im Russischen, schreibt auch auf Russisch und übersetzt dann ins Deutsche – vielleicht das Geheimnis hinter der Urgewalt seiner Wörterkunstwerke? Ein Roman von Ratte? Wir sind uns sicher, dass er überraschen wird – womit, werden wir sehen …