Das performative und materialisierte Erbe des Initiationsritus Kankurang in Senegal und Gambia ist von der UNESCO als »Immaterielles Kulturerbe« unter Schutz gestellt. Claudia Ba untersucht an diesem visuellen Erbe, wie dichotome Verständnisse von Moderne und Tradition in Afrika aufgehoben werden. Mit ihrem Konzept der ikonischen Kohärenz situiert sie raumzeitlich global fluktuierende Bilder visueller Erbekonstruktionen der afrikanischen Gegenwartsgesellschaften. Damit schafft sie einen neuen Modus der Gedächtnisforschung, dessen breites analytisches Potenzial sich an die Sozial- und Kultur- sowie Geschichtswissenschaft, aber auch an Interessierte richtet, die mit global zirkulierenden Bildern arbeiten.
Circa l’autore
Claudia Ba (M.A.), geb. 1988, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet für Stadt- und Raumsoziologie der Technischen Universität Darmstadt und war wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-Graduiertenkollegs »Identität und Erbe« an der TU Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Erbe- und Identitätskonstruktionen, der Raumsoziologie und visuellen Kulturen. Sie hat zudem zu ikonischen Stadtstrategien und städtischem Tourismus publiziert.