Das atomare Wettrüsten des Kalten Krieges veränderte das Denken und Sprechen über Krieg und Frieden.
Daniel Gerster untersucht, welche Beiträge die Katholiken der Bundesrepublik in diesen öffentlichen Debatten geleistet haben. Gleichzeitig zeichnet er die grundlegenden Transformationen nach, die die katholische Gemeinschaft in der westdeutschen Gesellschaft nach 1945 durchlief. Dabei wird deutlich, dass katholische Akteure bei der Gestaltung der politischen Kultur der Bundesrepublik eine zentrale Rolle spielten.
Tabella dei contenuti
Inhalt
1. Einleitung 7
1.1 Fragestellung: Umcodierungen, Umstrukturierungen, Grenzverschiebungen 7
1.2 Analytische Rahmenbedingungen: Diskurse, Methoden, Quellen 12
1.3 Forschungsrelevanz: Religion, Politik, Kalter Krieg 22
2. Zögerliche Aufbrüche: Katholiken und die Kontroversen um Atomwaffen, 1957-1965 31
2.1 ‘Verteidigung allerhöchster Güter’: Öffentliche Zurückhaltung westdeutscher Katholiken ungeachtet moraltheologischer Diskurssetzung 32
2.2 ‘Katholisches Gewissen’: Kritik an der Atombewaffnung als Bestandteil kirchenkritischer Gegendiskurse 56
2.3 ‘Christi Frieden im Reich Christi’: Wallfahren für den Frieden statt Protestieren gegen Atomwaffen 76
2.4 ‘Frieden auf Erden’: Die Transnationalisierung katholischer Friedensdialoge im Umfeld des Zweiten
Vatikanischen Konzils 100
3. Zahlreiche Umbrüche: Friedensdialoge um Vietnamkonflikt, Befreiungstheologie und Terrorismus, 1965-1977 125
3.1 ‘Testfall für die Glaubwürdigkeit’: Politisierungsschübe westdeutscher katholischer Friedensgruppen durch
den Vietnamkrieg? 126
3.2 ‘Heilsdenken ignoriert die Belange dieser Welt’:
Der Beitrag des Vietnamkriegs zur Transformation der katholischen Studentenschaft 150
3.3 ‘Entwicklung, der neue Name für Frieden’: Verflechtungen von Diskurswandel und institutioneller Transformation während
der ‘langen sechziger Jahre’ 172
3.4 ‘Dem Terrorismus eine tragfähige Alternative entgegensetzen’: Verhaltene Resonanz der Gewaltfrage im katholischen Raum 194
4. Zaghafte Ausbrüche: Katholisches Friedensengagement und der NATO-Doppelbeschluss, 1977-1983 220
4.1 ‘Kehrt um – Entrüstet Euch’: Katholiken und ihre
Zurückhaltung gegenüber den Protestaktionen
der Friedensbewegung 221
4.2 ‘Verzicht auf Sicherheitsdenken’: Umcodierungen katholischer Friedensvorstellungen während der frühen achtziger Jahre 245
4.3 ‘Sicherung des Friedens in Freiheit’: Defensiven und Angriffe katholischer Nachrüstungsbefürworter in den Friedensdiskussionen 267
4.4 ‘Gerechtigkeit schafft Frieden’: Die katholischen
Friedensdebatten ab 1983 zwischen Konsenssuche und Pluralisierung 290
5. Fazit 315
Dank 326
Abkürzungen 328
Quellen und Literatur 331
Personen- und Sachregister 367
Circa l’autore
Daniel Gerster, Dr. phil., promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Seit 2012 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centrum für Religion und Moderne der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.