Schopenhauers Verhältnis zu Goethe hat seine eigene Dramaturgie: Von Bewunderung und gemeinsamen Diskussionen geprägt, führte die Auseinandersetzung mit dem Farbentheoretiker Goethe in einen Überbietungswettkampf, der schließlich mit einem unfreiwilligen Bruch endete. Der Einfluss Goethes auf das Werk Schopenhauers ist folgenreich und tiefgreifend, wenn auch ohne Systematik. Dennoch öffnet die Diskussion dieses Verhältnisses gleichermaßen einen neuen Blick auf das jeweils andere Werk.
Die in diesem Band versammelten Beiträge bieten erstmalig einen zusammenhängenden Versuch, das Verhältnis zwischen Schopenhauer und Goethe differenziert und fächerübergreifend in biographischer sowie werk- und kulturhistorischer Hinsicht unter Einbeziehung erkenntnis- und wissenschaftstheoretischer, ästhetischer, farbtheoretischer und ethischer Fragestellungen zu diskutieren.
Mit Beiträgen von Sascha Dümig, Søren R. Fauth, Heinz Gerd Ingenkamp, Manja Kisner, Børge Kristiansen, Steffen Lange, Jens Lemanski, Barbara Neymeyr, Thomas Regehly, Theda Rehbock, Alexander Roth, Helmut Schanze, Brigitte Scheer, Daniel Schubbe, Rolf Selbmann, Niklas Sommer und Robert Zimmer.
Circa l’autore
Fauth, Søren R., Prof. Dr.: seit 2010 Inhaber einer Sonderprofessur für Neuere deutsche Literatur und Kultur an der Universität Aarhus; Arbeitsschwerpunkte: Beziehungen zwischen Literatur und Philosophie, der deutsch-skandinavische Kulturaustausch des 19. und 20. Jahrhunderts, zahlreiche Übersetzungen und Publikationen u. a. über Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Franz Kafka, Wilhelm Raabe, Thomas Mann, Botho Strauß, Hugo v. Hofmannsthal und W. G. Sebald; ausgewählte Publikationen: Der metaphysische Realist. Zur Schopenhauer-Rezeption in Wilhelm Raabes Spätwerk. Göttingen 2007; Schopenhauers filosofi. Kobenhavn 2010; (Hg. zus. mit Kasper Green Krejberg und Jan Süselbeck): Repräsentationen des Krieges. Emotionalisierungsstrategien in der Literatur und in den audiovisuellen Medien vom 18. bis zum 21. Jahrhundert. Göttingen 2012.