Bis ins 20. Jahrhundert hinein gehörten Wilderei und Holzfrevel zum Alltag. Dieser Sammelband erhellt den ‘Krieg im Wald’ für das Gebiet des heutigen Kreises Siegen-Wittgenstein. Historische Dokumente, Zeitungsberichte, Forschungsarbeiten, heimatkundliche Texte und Hinweise auf noch unbearbeitete Quellen vermitteln den Rahmen für eine Gesamtdarstellung der Konflikte eines halben Jahrtausends. Die Landesherren beanspruchten für sich ein Monopol auf Waldbesitz und Jagdausübung. Doch die bäuerlichen Untertanen wollten mitnichten nur Frondienste für den adeligen Jagdkult leisten und erprobten lange vor der 1848er Revolution den Aufstand. Zuletzt erregten brutale Förstermorde die öffentliche Aufmerksamkeit. Verwundete oder getötete Wilderer aus der ärmeren Klasse handelte die Tagespresse anonym in Kurzmeldungen ab. Wie im ‘Absolutismus’ plädierte man für Schüsse auch auf fliehende Frevler …
Die Dokumentation zu einem lange tabuisierten Schauplatz der Sozialgeschichte erschließt Beiträge von Adolf Bahne, Dieter Bald, Peter Bürger, Otto Busdorf, Karl Féaux de Lacroix, Heiko Haumann, Johann Georg Hinsberg, Klaus Homrighausen, Fürst Karl zu Leiningen, Fritz Krämer, Christian Saßmannshausen, Alfred Schärer, O. Troemper u.a.
Circa l’autore
Klaus Homrighausen, geb. 1942 in Berleburg, war berufstätig als Lehrer für Deutsch, Englisch und Informatik. Seit der ersten Ausgabe 1997 bearbeitet er die historischen Beiträge für den ‘Diedenshäuser Rundblick’ (Herausgeber Heimat- und Verkehrsverein Diedenshausen e.V.). Im Rahmen seiner Forschungen zur Regionalgeschichte (kontinuierliche Archivbesuche) hat er u.a. auch zahlreiche Akten zu Jagdvergehen und Fischereifrevel gesichtet und gesammelt. Seine Texte basieren auf gründlicher Quellenforschung, zeichnen sich aber gleichzeitig durch einen auch für Nichtwissenschaftler gut verständlichen Stil aus. In einem Kursangebot leitet K. Hombrichhausen Geschichtsinteressierte an, alte Handschriften zu entziffern.