Sie war eine selbstbewusste, unbeirrbare Frau, eine Naturkundlerin und eine bedeutende Malerin: Maria Sibylla Merian (1647–1717), Tochter von Matthäus Merian, gehört zu den großen Frauengestalten der deutschen Kulturgeschichte. Ihre Aquarelle und Kupferstiche sind berühmt, die Geschichte ihres Lebens ist einzigartig. Sie lernte das Zeichnen und Kupferstechen von ihrem niederländischen Stiefvater, heiratete den Maler Johann Andreas Graff, brachte zwei Töchter zur Welt, verließ ihren Mann und lebte einige Jahre in einer pietistischen Gemeinde. Den Höhepunkt aber bildete ihre abenteuerliche Schiffsreise in das südamerikanische Surinam, wo sie sich, wie stets in ihrem Leben, mit großer Leidenschaft der Welt der Pflanzen und Insekten widmete. – Dieter Kühn setzt mit dieser Biographie Maßstäbe: Er zeichnet anhand bislang unbeachteter Quellen ein neues Bild von »Frau Merian«. Kenntnisreich entfaltet er ein lebendiges Panorama des 17. Jahrhunderts und stellt eine außergewöhnliche Frau vor, die sich selbst nur als Liebhaberin der Natur sah, aber Mutter, Malerin, Unternehmerin, Naturkundlerin und eine wagemutige Reisende zugleich war.
Circa l’autore
Dieter Kühn, geboren 1935 in Köln, starb 2015 in Brühl. Für seine Biographien, Romane, Erzählungen, Hörspiele und hoch gerühmten Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen (das ›Mittelalter-Quartett‹) erhielt er den Hermann-Hesse-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und zuletzt die Carl-Zuckmayer-Medaille. Zu seinen Werken gehören große Biographien (über Clara Schumann, Maria Sibylla Merian, Gertrud Kolmar sowie sein berühmtes Buch über Oswald von Wolkenstein), Romane (›Geheimagent Marlowe‹), historisch-biographische Studien (›Schillers Schreibtisch in Buchenwald‹) und Erzählungsbände (›Ich war Hitlers Schutzengel‹). Zuletzt erschienen die beiden autobiographischen Bände ›Das Magische Auge‹ und ›Die siebte Woge‹ sowie sein Theaterbuch ›Spätvorstellung‹.Literaturpreise (Auswahl):Hermann-Hesse-Preis Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste Nominiert für den Deutschen Bücherpreis 2002Carl-Zuckmayer-Medaille 2014