‘Ein Bericht für eine Akademie’ ist eine Erzählung von Franz Kafka. Nach der Erstveröffentlichung im Jahr 1917 in der Zeitschrift ‘Der Jude’ erschien sie 1920 im Rahmen des Bandes ‘Ein Landarzt’. Der Affe namens Rotpeter wird von den Mitgliedern einer unbestimmten Akademie eingeladen, dieser einen Bericht über sein ‘äffisches Vorleben’ einzureichen. Nach mehreren Jahren ‘absoluter Selbstverleugnung und Anpassung’ hat er, eingefangen bei einer Jagdexpedition in Afrika und im Käfig verschifft, bei der Suche nach einem Ausweg bald erkannt, dass ihm neben dem Leben in einem Käfig im Zoologischen Garten ein zweiter Weg offenstand: Der, des Varietés und dort ein ‘Mensch’ zu werden. Gegenstand des Berichts ist dann auch vielmehr seine Schilderung des Anpassungsvorganges und von seiner Rolle als Menschenimitator. Der Bericht über des Affen Menschwerdung kann auch als Geschichte einer erzwungenen Assimilation und als pädagogische Satire verstanden werden.
Circa l’autore
Franz Kafka (1883 -1924 ) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (Der Process, Das Schloss und Der Verschollene) zahlreiche Erzählungen. Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von seinem Freund Max Brod veröffentlicht. Kafka verbrachte den Hauptteil seines Lebens in Prag, das bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 zum Vielvölkerstaat der Monarchie Österreich-Ungarn gehörte und nach dem Ersten Weltkrieg Hauptstadt der neu gegründeten Tschechoslowakei wurde. Der Schriftsteller selbst bezeichnete sich in einem Brief als deutschen Muttersprachler.