In ‘Das Lied von Bernadette’ erzählt Franz Werfel die bewegende Geschichte der 14-jährigen Bernadette Soubirous, die 1858 in Lourdes als einfache Hirtenmädchen die Jungfrau Maria sieht. Der historische Roman vereint biografische Elemente mit einer tiefen spirituellen Erzählung, die die zeitgenössische Gesellschaft und den Glauben thematisiert. Werfels Schreibstil ist einfühlsam und packend, wobei er eine dichte Atmosphäre schafft, die sowohl die Verzweiflung als auch die Hoffnung der damaligen Zeit reflektiert und sich durch bildreiche Sprache auszeichnet. In einem kulturhistorischen Kontext beleuchtet er die Spannungen zwischen Glauben und Skepsis, die die Gesellschaft dieser Epoche prägten. Franz Werfel, geboren 1890 in Prag, war nicht nur ein angesehener Schriftsteller, sondern auch ein leidenschaftlicher Humanist. Seine eigene Erfahrung von Verfolgung und Exil während des Nationalsozialismus prägte ihn erheblich und ließ ihn die Themen Identität und Glauben intensiv erkunden. ‘Das Lied von Bernadette’ entstand in einer Zeit, als Werfel den Einfluss von Religion und Spiritualität auf das individuelle und gesellschaftliche Leben reflektierte. Dieses Buch ist eine außergewöhnliche Lektüre für alle, die sich für die tiefen Fragen des Glaubens und die Kraft des Menschlichen interessieren. Werfels meisterhafte Erzählweise lädt dazu ein, die Themen Umkehr, Hoffnung und die Suche nach dem Sinn im Leben neu zu entdecken. Ein literarisches Werk, das sowohl berührt als auch zum Nachdenken anregt und somit unvergänglich bleibt.