‘Die Liebe ist das Herzstück von Friederike Mayröckers Dichtung, sie ist jener Ur- und Ausnahmezustand, dem nur die Beseelung des Schreibens gleichkommt: Sie verzaubert und beflügelt, enthebt von Raum und Zeit und führt doch mitten ins Dasein. Das Glück aber ist nur gestundet und das »Liebes-Werk« vor allem dies: »Eine jauchzende Vergeblichkeit, / also.«
Friederike Mayröckers Liebesgedichte, hier in einer Auswahl von Ulla Berkéwicz, stammen aus über sechs Jahrzehnten; einige der bewegendsten verdanken sich ihrem poetischen Trotz wider den endgültigen Verlust des Geliebten, dem 2000 verstorbenen Ernst Jandl.’
Circa l’autore
Ulla Berkéwicz wurde in Gießen geboren. Sie studierte an der Hochschule für Musik in Frankfurt, an der sie auch ihre Schauspiel- und Gesangsausbildung absolvierte. Ab 1971 Engagements am Staatstheater Stuttgart, den Städtischen Bühnen Köln, an den Münchner Kammerspielen, dem Residenztheater München, Hamburger Schauspielhaus, Bochumer Schauspielhaus und der Freien Volksbühne Berlin. Seit 1982 freie Schriftstellerin und Übersetzerin von Theaterstücken. Einige ihrer zwölf Bücher wurden in neun Sprachen übersetzt. Sie heiratete 1990 den Verleger Siegfried Unseld und war nach seinem Tod von 2002 bis 2015 Verlegerin der Verlage Suhrkamp und Insel. Sie ist Vorsitzende der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung und seit Dezember 2015 Vorsitzende des Aufsichtsrats des Suhrkamp Verlags. Ulla Berkéwicz wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit der Luther Rose 2015. Für ihr Wirken als Schriftstellerin und Suhrkamp-Verlegerin erhielt sie die Moses Mendelssohn-Medaille 2016. Ulla Berkéwicz lebt in Berlin.