Der Antichrist zählt zum Spätwerk Nietzsches. Es stellt eine polemische Abrechnung mit dem Christentum dar. Das christliche Gedankengut wird scharf angegriffen und als Vernichter des Erbes der römischen und griechischen Antike kritisiert. Das Werk enthält eine psychologische Deutung der Gestalt Jesu, spricht sich vehement gegen Mitleidsethik und gegen eine von der christlichen Theologie abhängige abendländische Philosophie aus. Andere Religionen wie der Buddhismus, der Islam oder der Brahmanismus werden als dem Christentum überlegen gegenübergestellt.
Circa l’autore
Friedrich Wilhelm Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen, Kreis Merseburg geboren und starb am 25. August 1900 in Weimar. Er war klassischer Philologe und wurde durch seine philosophischen Schriften postum weltweit bekannt. Zudem betätigte er sich als Dichter und Komponist. Er studierte evangelische Theologie und klassische Philologie in Bonn und Leipzig. Anschließend erhielt er noch vor Abschluss seiner Promotion 1869 eine außerordentliche Professur an der Universität Basel. Aufgrund gesundheitlicher Beschwerden musste er diese zehn Jahre später aufgeben und war fortan als freier Philosoph tätig. Zu seinen wichtigsten Werken zählen ‘Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik’, ‘Also sprach Zarathustra’ und ‘Jenseits von Gut und Böse’.