»Durchaus rhapsodisch« – so beginnt eine Fragment gebliebene Sonate für Cello allein des jungen Theodor Wiesengrund; eine Vortragsanweisung, die ebenso auch das Formprinzip des später unter dem Namen Adorno weithin bekannt gewordenen Philosophen umreißen könnte. In diesem Band geht es um den eher fremd gebliebenen Musiker und Komponisten. Von Adornos zunächst künstlerischen Ambitionen ausgehend beleuchtet der Band eine wesentliche Dimension von Adornos musikalischem Denken, indem er sein kompositorisches Schaffen in den Blick rückt: die Liederzyklen und die Werke für Streicher, die Klavierstücke und Orchesterwerke. Hierbei stellt der Band ebenso die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis in Adornos Denken heraus wie den künstlerischen Eigensinn seiner Musik, die nicht Exempel seiner Philosophie ist.
Mit Beiträgen von Franz Josef Czernin, Giacomo Danese, Alexander García Düttmann, Gabriele Geml, Richard Klein, Han-Gyeol Lie, Claus-Steffen Mahnkopf, Martin Mettin, Mario C. Schmidt, Gesine Schröder, Violetta L. Waibel und Dean Whiteside.
Tabella dei contenuti
Vorwort
Adornos Kompositionen
Gabriele Geml
P.K.B. Eine kleine KindersuiteHan-Gyeol Lie
Adorno als negativer Hermeneutiker. Zu seiner Theorie der musikalischen InterpretationRichard Klein
Adornos Sechs Bagatellen op. 6 im Ausgang von deren Dichtungen
Violetta L. Waibel
Musikalische Aphorismen. Zu Adornos Sechs Bagatellen für Singstimme und Klavier op. 6
Martin Mettin und Mario C. Schmidt
Theodor Wiesengrund-Adornos Klavierlieder op. 3. Echos eines Wiener Abends für »Zeitgenössische Musik«
Giacomo Danese
Der Ort von Adornos Musik. Mit besonderer Berücksichtigung seiner Kompositionen für Streicher
Claus-Steffen Mahnkopf
Adorno orchestriert
Gesine Schröder
Adorno’s Kinderjahr
Dean Whiteside
Kindheitsmodell. Zu Adornos Singspiel Der Schatz des Indianer-Joe
Alexander García Düttmann
Zu Adornos Fragment über Musik und Sprache
Franz Josef Czernin
Bibliographie zu Adornos Kompositionen
Werkregister, Personenregister
Circa l’autore
Gabriele Geml ist Philosophin und Lehrbeauftragte an der Universität Wien.
Han-Gyeol Lie ist Pianistin und Senior Lecturer an der Kunstuniversität Graz.
Gemeinsam sind beide Gründerinnen und Vorstand von .akut – Verein für Ästhetik und angewandte Kulturtheorie.