Christian Garves lateinische Hallesche Magisterschrift aus dem Jahr 1766 wird in diesem Band durch Kommentierung und Übersetzung erschlossen und in ihrer philosophiegeschichtlichen Bedeutung herausgestellt: als Beitrag zur damals aktuellen Diskussion über den erkenntnistheoretischen, logischen und lebenspraktischen Status des Wahrscheinlichen und als ein dezidierter Versuch des noch jungen ‘Popularphilosophen’, sich von der akademischen Metaphysik abzusetzen.
Von den beiden einleitenden Aufsätzen skizziert der erste die Stellung, die Garves Schrift in der ihr zeitgenössischen Literatur zum Thema einnimmt. Der zweite erläutert jenen auffälligen Abschnitt, in dem Garve der allgemein bekannten Syllogistik – dem Regelwerk für wahrheitserhaltende Schlüsse – eine Wahrscheinlichkeits-Syllogistik an die Seite stellt. Der editorische Teil umfasst, neben Garves Text in Original und Übersetzung, auch Hinweise auf die Entstehungsumstände, die Quellen und die spärliche Wirkungsgeschichte.
Der Band lenkt die Aufmerksamkeit von Philosophen/-innen und Germanisten/-innen auf eine sachlich gewichtige Frühschrift Garves und bietet Zugangshilfen dazu an.
Circa l’autore
Giuseppe Motta, Universität Wien, Wien, Österreich und
Mischa von Perger, Neusäß, Deutschland.