‘Die öffentliche Selbstfeier moralischer Überlegenheit ist ekelhaft und widerlich.’
Gutmenschentum bleibt den privilegierten Mitgliedern unserer Gesellschaft vorenthalten, ist manchmal gar nicht so schlecht wie sein Ruf, stammt jedoch tragischerweise aus dem ‘Land der Täter’. Die Gesellschaft verfügt, entgegen weitläufiger Meinung, nicht über zu wenig, sondern über zu viel Moral. Eine ernstgemeinte Moral, die sich von Heuchelei klar abgrenzt, hat seinen Preis. Und bei dem Kulturphänomenen Hipster vermischt sich Ethik und Ästhetik. Das und mehr sind zentrale Punkte in Heinz Budes Essay ‘Das Schicksal des Gutmenschen’.
Circa l’autore
Heinz Bude, geb. 1954, ist Soziologie-Professor an der Universität Kassel sowie Mitglied des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Generations- und Exklusionsforschung. Zuletzt erschien von ihm ‘Bildungspanik. Was unsere Gesellschaft spaltet’.