Die internationale Schutzverantwortung ist begleitet von kontroversen politischen und ethischen Debatten. Während Befürworter dieses Konzeptes die Aufwertung individueller Menschenrechte in Anschlag bringen, befürchten Kritiker eine weitere Aushöhlung des Interventions- und Gewaltverbots. Mit der im Namen der
Responsibility to Protect beschlossenen Libyen-Resolution von 2011 scheinen sich diese Vorbehalte noch verfestigt zu haben. Dabei liegt die originäre Intention des Konzeptes in der Gewaltprävention. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes diskutieren, inwieweit es im Rahmen der Schutzverantwortung möglich ist, Geist, Logik und Praxis des Krieges zu überwinden. Kann sie als Anhaltspunkt für eine Ethik des gerechten Friedens dienen oder ist eher zu konstatieren: „Menschen geschützt – gerechten Frieden verloren“?
Tabella dei contenuti
Die internationale Schutzverantwortung. Anhaltspunkt für eine Ethik des gerechten Friedens?.- Souveränität als Verantwortung. Theologisch-ethische Annäherungen zur Responsibility to Protect.- Die Schutzverantwortung der Staatengemeinschaft
im Spannungsfeld von politischer Ethik und internationaler Politik.- Die Responsibility to Prevent – „the one not to
be named“?.- Zum Potenzial des Konzepts der Responsibility while Protecting.- Responsibility to Protect – ein westliches Konzept?.- Der Beitrag der internationalen Schutzverantwortung zu einer Ethik des gerechten Friedens. Eine Synthese
Circa l’autore
PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner ist Friedens- und Konfliktforscherin an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. in Heidelberg und Privatdozentin am Institut für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Prof. Dr. Thilo Marauhn ist Professor für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Leiter der Forschungsgruppe Völkerrecht am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt a.M.