1914 ging es erstmals darum, eine ganze Gesellschaft für den Krieg zu mobilisieren. Gegensätze und Widersprüche sollten sich um des Sieges willen in einer Idee der Volksgemeinschaft auflösen. Diese Idee, Ziel und Beschwörungsformel zugleich, wurde später vor allem von den Nationalsozialisten instrumentalisiert. ‘Wenn wir’, so Hitler während des Zweiten Weltkriegs, ‘eine Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unser Wille jeder Not Herr werden.’
Tabella dei contenuti
Einleitung
Die öffentliche Meinung in Deutschland im Juli 1914
Zeitungen als Quellen zur Untersuchung der öffentlichen Meinung
Massenpsychologie und die Analyse der Menschenansammlungen von 1914
Die Manifestation der Massen
Massen in Berlin am 25. Juli 1914
Menschenansammlungen in Deutschland (außerhalb Berlins) am 25. Juli 1914
Begeisterte und neugierige Massen in Deutschland von Sonntag, 26. Juli bis Donnerstag, 30. Juli 1914
Panische Massen
Massen gegen den Krieg
Die Reaktion der Öffentlichkeit auf den Kriegsausbruch
Die Reaktion der Öffentlichkeit auf die Erklärung des ‘Zustands drohender Kriegsgefahr’ am 31. Juli
Die Reaktion der Öffentlichkeit auf die Mobilmachung am 1. August
Das ‘Augusterlebnis’
Neugierige Massen
Karnevaleske Massen
Panische und depressive Massen
Erscheinungsformen der Kriegsbegeisterung: Freiwillige, einrückende Soldaten und Siegesfeiern
Der ‘Geist von 1914’ in den ersten Interpretationen zur Bedeutung des Krieges
Die ‘Große Zeit’ oder das Melodram des ‘Augusterlebnisses’
Die ‘Ideen’ von 1914
Die Entstehung des ‘Mythos’ vom ‘Geist von 1914’
Die Organisation von Begeisterung: Das offizielle Narrativ des ‘Geistes von 1914’
Die Bedeutung des ‘Geistes von 1914’ für die Zensur
Die Neuorientierung
Propaganda im Dienst der nationalen Einheit
Der ‘Geist von 1914’ in der Rhetorik der politischen Parteien
Die Abstimmung im Reichstag am 4. August: Die Geburt des Burgfriedens
Für eine zivile Gesellschaft: Die Versuche der Liberalen, den Stil der politischen Rhetorik zu verbessern
Die ‘Politik des 4. August’ und die Reform des preußischen Wahlrechts
Das konservative Bild des ‘Geistes von 1914’
Die Deutsche Vaterlandspartei
Die Entwicklung des Mythos vom ‘Geist von 1914’ in der deutschen Propaganda
Die Vorstellung der Militärs vom ‘totalen Krieg’
Der ‘Geist von 1914’ in der deutschen Propaganda 1916-1918
Der ‘Geist von 1914’ in der Revolution von 1918
Der ‘Geist von 1914’ in der Zeti von 1919 bis 1945
Erinnerung und Gedenken an das ‘Augusterlebnis’ in den zwanziger Jahren
Die Volksgemeinschaft
Die Dolchstoßlegende
Der ‘Geist von 1914’ im Nationalsozialismus
Das Ende des Mythos vom ‘Geist von 1914’
Der Mythos vom ‘Geist von 1914’
Der Mythos vom ‘Geist von 1914’ in der politischen Kultur Deutschlands, 1914-1945
Abkürzungsverzeichnis
Quellen und Literatur
Circa l’autore
Jeffrey Verhey, Dr. phil, 1961 in den USA geboren, arbeitet zur Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. Er war Lehrbeauftragter an der Universität von Kalifornien und der Freien Universität Berlin und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zur Geschichte des Ersten Weltkriegs und zur Propagandageschichte.