Tetens, der als einer der ersten in Deutschland sich mit Hume beschäftigte und starken Einfluß auf Kant ausübte, hat sich während eines Großteils seines akademischen Wirkens mit sprachphilosophischen Problemen befasst. Wie Herder steht er zwischen den radikalen Polen rein empirischer Sprachforschung und theologischer bzw. transzendentaler Sprachphilosophie. Im Vergleich zu Herder vertritt Tetens jedoch entschiedener eine empirische, weitgehend psychologische Methode. Der Band enthält sämtliche sprachphilosophischen Äußerungen Tetens’, die im Druck erschienen sind: Über die Grundsätze und den Nutzen der Etymologie (1765-66) – Über den Ursprung der Sprachen und der Schrift (1772) – Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung (1777) – Einige Anmerkungen über die natürliche Sprachfähigkeit des Menschen.
Circa l’autore
Johann Nicolaus Tetens (1736–1807) war Philosoph, Mathematiker und Naturforscher und lehrte als Professor an den Universitäten Bützow und Kiel; 1786 unterbrach der Gelehrte seine akademische Laufbahn, um eine Tätigkeit als Deichinspektor aufzunehmen. Ab 1789 begann er eine Karriere in der Kopenhagener Finanzverwaltung. Sein Denken ist stark vom englischen Empirismus, insbesondere von David Hume beeinflusst.