Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
Johann Wolfgang Goethes große Erzählung des eigenen Lebens, die von seiner Geburt bis zum Aufbruch des Dichters nach Weimar reicht, ist eine der schönsten und wirkungsmächtigsten Autobiographien der Weltliteratur. Ganze Generationen haben die in ihr entwickelte »Confession« zum besseren Verständnis von Goethes poetischem Werk genutzt. Heute erscheint Goethes Autobiographie nicht zuletzt als geniale PR-Maßnahme, von deren Souveränität man im Zeitalter der Bastelbiographien nur träumen kann. Andererseits ist auch Goethes Erzählung nicht frei von Brüchen, und hinter dem großen Autor verbirgt sich so mancher »Knacks« (Roger Willemsen).
Circa l’autore
Johann Wolfgang Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Beginn eines Jurastudiums und einem Rechtspraktikum in Wetzlar nahm er 1775 in Weimar amtliche Tätigkeiten in der Regierung Herzog Carl Augusts von Sachsen-Weimar auf und wurde 1782 in den Adelsstand erhoben. 1786 brach Goethe zu seiner berühmten Italien-Reise auf. 1804 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat mit Titel Exzellenz ernannt, 1815 Staatsminister. Nach ersten spektakulären Publikumserfolgen u.a. mit ›Die Leiden des jungen Werthers‹ arbeitete Goethe ab 1775 intensiv für das Theater. Zusammen mit Friedrich Schiller ist er der bedeutendste Repräsentant der ›Weimarer Klassik‹. Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar.