Wie scheinbar belanglose Vorfälle ein Leben von Grund auf verändern können – davon handeln die neuen Erzählungen von Juan Gabriel Vásquez. Da ist der junge Mann, den das Los vor dem Militärdienst verschont, während es seinen besten Freund in den Tod schickt. Oder die Fotografin, die bei einem Treffen von Großgrundbesitzern mehr versteht, als ihr lieb ist. In einigen Geschichten ist es die Politik, die Menschen aus der Bahn wirft: Eine selbstbewusste Frau versucht sich gegen die erzkonservativen Kräfte durchzusetzen, doch gehen ihre Hoffnungen in Flammen auf. Manchmal betritt Juan Gabriel Vásquez selbst die Bühne und versucht etwa herauszufinden, was zwischen den Mitgliedern der mexikanischen Band vorgefallen ist, die er auf ihrer Tournee begleitet. Ein andermal wirkt er als Statist beim Dreh eines Films von Roman Polanski mit und sieht sich mit den schmerzlichen Brüchen im Leben des berühmten Regisseurs konfrontiert.
In seinem Erzählungsband ‘Lieder für die Feuersbrunst’ wirft der gefeierte kolumbianische Autor auf ganz neue Weise Fragen danach auf, was uns prägt und warum. Der eindringliche Sound seiner Sprache übt dabei einen unwiderstehlichen Sog aus.
Tabella dei contenuti
Frau am Ufer
Der Doppelgänger
Die Frösche
Schlechte Nachrichten
Wir
Flughafen
Die Jungen
Der letzte Corrido
Lieder für die Feuersbrunst
Circa l’autore
Juan Gabriel Vásquez, geboren 1973, studierte lateinamerikanische Literatur an der Sorbonne. Bereits mit seinem Debütroman ‘Die Informanten’ (2010) machte er international Furore. Für seinen Roman ‘Das Geräusch der Dinge beim Fallen’ (2014) wurde er mit dem Alfaguara-Literaturpreis sowie dem IMPAC Award ausgezeichnet. ‘Die Gestalt der Ruinen’ (2018) gelangte auf die Shortlist des Man Booker-Preises. Seine Werke wurden bisher in 16 Sprachen übersetzt. Juan Gabriel Vásquez lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Bogotá.
Susanne Lange, geboren 1964, lebt in Barcelona und Berlin. Für ihre Übersetzungen aus dem Spanischen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderen das Zuger Übersetzerstipendium (2003), den Hieronymusring (2007) und den Johann-Heinrich-Voß-Preis (2009). Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören Miguel de Cervantes, Fernando del Paso, Federico García Lorca, Octavio Paz, Carmen Laforet und Javier Marías.