Die Popmusik der späten Achtziger genießt bis heute nicht den allerbesten Ruf. In den Neunzigern ging es der Presse bloß darum, das vergangene Schreckensjahrzehnt mit seinem schrillen Zeitgeist schnellstmöglich aus dem kollektiven Gedächtnis zu löschen. Speziell die Jahre 1986 und 1987 wurden vehement Zielscheibe von Hohn und Spott, was im Nachhinein verständlich erscheint, sofern man die veränderten Hörgewohnheiten der Neunziger einbezieht. Jeder, der damals mit einem Ohr dem Radio lauschte, weiß genau, was gemeint ist, wenn heute von den Produktionssünden der Achtziger die Rede ist. Alles, was man später an den Achtzigern so verabscheute, der Hedonismus, die Oberflächlichkeit und der Narzissmus, wurde 1987 auf die Spitze getrieben. Und es sollte ein spektakuläres Musikjahr werden.
Circa l’autore
DDer Autor Jürgen Seifert (Jahrgang 1975) studierte Chemie in Basel und befasst sich seit über 25 Jahren eindringlich mit der Popkultur und gilt als glühender Fan der Musik der Sechziger, Siebziger und mit Einschränkungen auch der Achtziger. Jürgen Seifert ist Autor der Bücher ‘More than 50 Years’ und ‘Pop&Rock – die Geschichte der Pop – und Rockmusik’.