Voller Sehnsucht erwartet Jarmila am Ufer eines Sees ihren Geliebten Vilém. Als sich endlich ein Boot nähert, ist es aber nur ein Bekannter, mit schrecklicher Kunde: Der Räuberhauptmann Vilém wartet im Turm auf seine Hinrichtung, denn er hat seinen Nebenbuhler erschlagen – seinen Vater, wie sich obendrein herausstellt. Das Schicksal des Unglücklichen rührt auch die Seele des Volkes, und so bleibt er nach seinem Ende im Gedächtnis der Menschen und seine Geschichte geht nicht verloren.
Dieses Epos, das zu einem Epos der tschechischen Seele geworden ist, besticht durch seine bildgewaltige Sprache, die ergreifende Schilderung menschlichen Leids und die betörende und überwältigende Beschreibung der Natur.
Außerdem finden sich in dieser Ausgabe noch Máchas Sonette und Lieder im Volkston.
Walter Schamschula hat dem deutschsprachigen Publikum das Geschenk gemacht, diesen Klassiker der Weltliteratur in seiner ursprünglichen Form ins Deutsche zu übertragen: als sprachliches Kunstwerk.
Circa l’autore
Der Slavist, Literaturwissenschaftler und Übersetzer Walter Schamschula, geboren in Prag, lehrte in Frankfurt am Main, Saarbrücken und ab 1970 in Berkeley; zwischenzeitlich begründete er den slavistischen Lehrstuhl in Bamberg. Er hat sich mit zahlreichen Übersetzungen aus dem Tschechischen, Polnischen und Slowakischen einen Namen gemacht; seine Spezialität ist die Versübersetzung.