«Kathrin Passig ist die intellektuellste Analytikerin des Medienwandels.» Die Zeit
Im Netz geschieht Politik, ununterbrochen. Aber nicht nur in spektakulären Fällen von staatlicher Einflussnahme, Zensur oder Revolutionen. Nein, jede Gruppenbildung ist zugleich ein politisches Gebilde, in dem es um Mitsprache, Macht und Rechte geht. Netzgemeinschaften verstehen sich zwar meist nicht als politische Orte, aber politisches Handeln findet auch dort statt, wo man es nicht so nennt. Mit diesen neuen Institutionen und aufregenden Praktiken befasst sich Kathrin Passig: Was verrät uns die Selbstorganisation auf Facebook oder Wikipedia? Auch im Netz gibt es Monarchien, Diktaturen und Demokratien – welche Probleme lösen sie, welche neuen entstehen? Wer soll hier welche «staatsbürgerlichen» Rechte haben? Wer ist überhaupt berechtigt, solche Regeln festzulegen? Und wie wirkt das alles auf den Rest der Welt zurück?
Kathrin Passig betrachtet die Spannungs- und Kampffelder ebenso wie die Lösungen im Web – wo man das Entstehen von Ordnung, Regeln und politischen Strukturen wie unter dem Brennglas beobachten kann. Ein kluges, kritisches Buch, das Dingen auf den Grund geht, die uns heute enorm beeinflussen – und die wir in Zukunft verstehen und beherrschen müssen. Denn das Internet ist nicht nur zwangsläufig politisch. Es zeigt uns auch, wie wir Politik gestalten und zusammenleben können – im Netz und draußen.
Circa l’autore
Kathrin Passig, geboren 1970, ist eine Vordenkerin des digitalen Zeitalters. Sie ist Mitbegründerin der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin sowie des Blogs «Techniktagebuch». 2006 gewann sie in Klagenfurt sowohl den Bachmann-Preis als auch den Publikumspreis. Die «Sachbuchautorin und Sachenausdenkerin» (Passig über Passig) veröffentlichte u. a. 2007 das «Lexikon des Unwissens» (mit Aleks Scholz) und 2012 «Internet – Segen oder Fluch» (mit Sascha Lobo). 2016 wurde Kathrin Passig mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet.