Lou Andreas-Salomé Essays zu allgemeinen künstlerischen Fragen beschreiben eine ästhetische Grundlagentheorie. Ihre Mitte bildet die Begründung und Rechtfertigung von Kunst als Zugang zur unverkürzten Tragweite der »Dinge« – mit einem Begriff Lou Andreas-Salomés selbst: als »Menschenheimat« in umfänglichster Bedeutung.
Der Aufsatz ‘Grundformen der Kunst’ erschien 1898 und zeichnet Lou Andreas-Salomés Position zum Kunstschaffen vor dem Hintergrund ihres Erlebens an Rainer Maria Rilke.
Circa l’autore
Das Leben von Lou Andreas-Salomé, die am 12. Februar 1861 in St. Petersburg geboren wurde und am 5. Februar 1937 in Göttingen verstorben ist, umfasst die Emanzipation vom zaristischen Rußland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.
Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Namen der Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud -, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.