In diesem erstmals 1964 erschienenen Essay werden große Fragen aufgeworfen, wie: Was ist Beten? Zu wem beten wir? Wie sieht eigentlich unsere Vorstellung von Gott und von der Bedeutung des Gebets aus? Wann und unter welchen Umständen beten wir, und dürfen wir von Gott ganz konkrete Resultate erwarten? Luise Rinser geht all diesen Fragen nach. Dabei untersucht sie Parallelen und Unterschiede der großen Weltreligionen und arbeitet heraus, was für sie das »wahre Beten« eigentlich meint. Denn dabei geht es niemals um persönliche oder gar materielle Wünsche, sondern vielmehr darum, sich ganz und gar dem unfehlbaren Willen Gottes anzuvertrauen.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Circa l’autore
Luise Rinser, 1911 in Pitzling in Oberbayern geboren, war eine der meistgelesenen und bedeutendsten deutschen Autorinnen nicht nur der Nachkriegszeit. Ihr erstes Buch, ›Die gläsernen Ringe‹, erschien 1941 bei S. Fischer. 1946 folgte ›Gefängnistagebuch‹, 1948 die Erzählung ›Jan Lobel aus Warschau‹. Danach die beiden Nina-Romane ›Mitte des Lebens‹ und ›Abenteuer der Tugend‹. Waches und aktives Interesse an menschlichen Schicksalen wie an politischen Ereignissen prägen vor allem ihre Tagebuchaufzeichnungen. 1981 erschien der erste Band der Autobiographie, ›Den Wolf umarmen‹. Spätere Romane: ›Der schwarze Esel‹ (1974), ›Mirjam‹ (1983), ›Silberschuld‹ (1987) und ›Abaelards Liebe‹ (1991). Der zweite Band der Autobiographie, ›Saturn auf der Sonne‹, erschien 1994. Luise Rinser erhielt zahlreiche Preise. Sie ist 2002 in München gestorben.