Welche Rolle übernahm die Literatur in der deutsch-jüdischen Zeitschrift »Ost und West« (1901-1923)? Madleen Podewski konzipiert die Zeitschrift als eine Pressegattung, für die Heterogenität konstitutiv ist: Sie bildet ein ›kleines Archiv‹, in dem formal und thematisch Verschiedenes – Literatur, Essays, Nachrichten, Bildmaterial und Werbeanzeigen – zusammengeführt und zugleich geordnet ist. Mit dieser Perspektive kommt »Ost und West« als Ort kleinteiliger und mehrschichtiger Verhandlungen des Problemkomplexes ›Judentum‹ im Umfeld der Frühen Moderne in den Blick.
Circa l’autore
Madleen Podewski (PD Dr. phil.), geb. 1963, ist Privatdozentin am Institut für deutsche und niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. Sie forscht zum Zusammenhang zwischen Literatur und (periodischen) Printmedien, zum Komplex Literatur und Wissen, zu populärer Kultur und zu deutsch-jüdischer Literatur- und Kulturgeschichte.