Schatten sind wahrhaft flüchtige Gesellen. Nicht immer entwickeln sie so viel Eigenleben wie in dem spannenden Märchen von Hans Christian Andersen. Und doch scheint so mancher Schatten eine eigene Existenz zu führen. Während der eine ein Bild vervollständigt, Kreise schließt oder Bewegungen mitgeht, erscheint manchmal ein Bild an der Wand, das keinen Ursprung zu haben scheint. Als Fotograf muss man sich beeilen, will man die kurzlebigen Kameraden einfangen. Schon im nächsten Augenblick verlieren die Bilder an Intensität oder lösen sich ganz auf.
Als ich das Märchen Hans Christian Andersens zum ersten Mal las, war mir sofort klar, dass dieser Text meine fotografischen Gedanken so vollkommen widerspiegelt, dass ich über kurz oder lang an diesem wundervollen dänischen Schriftsteller nicht vorbeikommen würde. Mit diesem Büchlein erfülle ich mir den Wunsch, meine Bilder neben seinen mitreißenden Text zu stellen.
Circa l’autore
Jahrgang 1955, 1975 bis 1979 Studium Grafikdesign an der Fachhochschule Augsburg, nach diversen Festanstellungen seit 2003 freiberuflich tätig mit Atelier in Schwabmünchen und Kunden vorwiegend aus dem Verlagsbereich. Nach langjähriger Tätigkeit im Printbereich möchte sie nun neben der Arbeit als Grafikerin auch eigene Projekte verwirklichen.
Während Maria Reichenauer für ihre Bilderlesebücher auf Reisen in den Norden und Süden alles fotografiert, was ihr vor die Linse kommt, gerne besondere Perspektiven und unerwartete Ein- und Durchblicke, so sind es im künstlerischen Bereich stille, fast meditative Bilder: Wasser, Schatten, Licht. Manchmal auch einfach, was übrigbleibt: vom Essen, Trinken und vom Leben.