Befindet sich die deutsche Rechtswissenschaft in einer Sinnkrise? Jedenfalls erlebt sie Zeiten intensiver Selbstreflexion und begibt sich mit neuer Intensität auf die Suche nach ihrem Proprium und ihrem Selbstverständnis als Normwissenschaft. Diesen Trend nehmen die Beobachtungen zu Eigenheiten der Steuerrechtswissenschaft auf und tragen Fremd- und Selbstwahrnehmungen der Steuerrechtswissenschaft zusammen. Behandelt werden die späte Ausdifferenzierung der Steuerrechtswissenschaft und ihre Verortung im juristischen Disziplinspektrum, ihr Verhältnis zum öffentlichen und zivilen Recht, ihr oft befremdliches Streben nach Steuergerechtigkeit, nach der Ordnung und wissenschaftlichen Systematisierung ihres oft recht dynamischen und widerspruchsvollen Gegenstandes. Der Text sucht schließlich Gründe für die besonders ausgeprägte Verfassungsaffinität der Steuerrechtswissenschaft und leuchtet Perspektiven und Stärken der Steuerrechtswissenschaft im inter- und intradisziplinären Diskurs aus.
Tabella dei contenuti
I. Zu Eigenheiten der Steuerrechtswissenschaft in Zeiten der Selbstreflexion
II. Die späte Geburt und die Jugend der Steuerrechtswissenschaft
III. Die juristische Trinität und die Identität der Steuerrechtswissenschaft
IV. Die Steuergerechtigkeit und die Tugend der Steuerrechtswissenschaft
V. Die Ordnung des Steuerrechts und die Sehnsucht der Steuerrechtswissenschaft
VI. Die Verfassung und das Heil der Steuerrechtswissenschaft
VII. Die inter- und intradisziplinären Diskurse und die Perspektiven der Steuerrechtswissenschaft
VIII. Vom Beobachten der Beobachter des Beobachters
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